Die Verfälschung der Ahadith und die Stille Post – Kerem Adigüzel

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Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Wir alle wissen, dass der GESAMTE Koran vollständig niedergeschrieben wurde, als der Prophet Mohammed starb. Wir wissen auch, dass er deutliche Anweisungen hinterlassen hat, was die Positionierung aller Suren und der Verse anbelangt.

Was heute als Mohammeds Ahadith bezeichnet wird, wurde über zweihundert Jahren nach dem Tode des Propheten gesammelt, nach dem die vier geleiteten Kalifen vergangen waren, die die Niederschrift verbaten. Der Prophet Mohammed hatte selbst keine Ahnung von irgendwelchen Hadith-Büchern. Diese Bücher überlieferten mehr als einen Hadith, in denen der Prophet den Gläubigen befiehlt, NUR den Koran aufzuschreiben.

Um den Grund zu verstehen, wieso die Ahadith, die heute im Allgemeinen dem geliebten Propheten zugeschrieben, dermaßen verfälscht wurden, sollten wir den Vorgang „Stille Post“ noch einmal genau betrachten. Folgendes Beispiel wurde von submission.org entnommen:

Der Dozent sprach in einer Lektüre von der verbalen Übermittlung von Informationen und zeigte die Auswirkung der verbalen Übermittlung von Informationen auf das Abwandeln der originalen Nachricht. Er verlangte nach zehn Personen, die nach vorne kommen sollten… er schickte neun Personen aus der Halle heraus und gab dann der einzigen, gebliebenen Person ein kleines Stück Papier in die Hand, welches er der Audienz laut vorlesen sollte:

Der Mann las folgenden Auszug aus der Bibel (Johannes 2:12f.):

„Danach zog Jesus hinab nach Kapernaum, in Gesellschaft mit seiner Mutter und seinen Folgern und seinen Jüngern, und sie blieben dort nicht lange. Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem und er fand im Tempel die Verkäufer von Rindern und Schafen und Tauben und die (Geld-)Wechsler, die bei ihren Tischen dasaßen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, samt den Schafen und Rindern.“

Danach nahm der Dozent das Papierstückchen wieder zu sich, rief den Zweiten herein und bat den Ersten, dem Zweiten das gerade Gelesene zu wiederholen. Er sagte folgendes:

„Danach zog Jesus hinab nach Kapernaum, in Gesellschaft mit seiner Mutter und seinen Jüngern, und sie blieben dort lange. Danach ging Jesus nach Jerusalem. Neben dem Tempel fand er Käufer von Rindern und Tauben, und er sah auch Wechsler. Jesus trieb sie alle hinaus.“

Jetzt bat der Dozent den Dritten einzutreten und verlangte vom Zweiten, das gerade Gehörte dem Dritten zu wiederholen…… er meinte:

„Danach zog Jesus hinab nach Kapernaum, in Gesellschaft mit seiner Mutter und einigen seiner Jünger, und sie blieben dort einige Zeit lang…. Danach ging Jesus zurück zum Tempel. Neben dem Tempel sah er Käufer von Rindern und Tauben, und er sah auch Wechsler. Jesus schrie sie an und trieb sie hinaus.“

Beim nächsten Mal wurde die Geschichte vom Dritten wie folgt wiederholt:

„Eines Tages war Jesus in Jerusalem mit seiner Mutter, wo er für eine lange sehr Zeit war…. aber eines Tages verließ Jesus Jerusalem und ging weg. Neben einem Tempel sah er Leute, die Rinder einkauften und er schrie sie an, und er sah auch Wechsler mit ihrem Geld und vertrieb sie alle.“

Das nächste Mal lautete die Geschichte:

„Jesus wurde in Jerusalem geboren und war mit seiner Mutter für viele Jahre dort…. Eines Tages ging Jesus zum Markt, und sah Menschen, die Rinder verkauften. Er schrie sie an, und vertrieb sie, weil sie sehr viele Rinder und viel Geld hatten und das grausam war.“

Dann lautete die Geschichte:

„Jesus wurde in Jerusalem geboren und lebte mit seiner Mutter dort….. Eines Tages ging Jesus zum Marktplatz in Jerusalem und beim Marktplatz sah er Menschen, die Rinder kauften und verkauften. Er schrie sie wegen ihrer Grausamkeit zu den Tieren an und trieb sie dazu an, all ihr Geld auszugeben.“

Die Worte änderten sich wiederum zu:

„Jesus wurde in Jerusalem geboren und lebte nahe eines Marktplatzes, wo viele Leute waren, die grausam zu den armen Tieren waren…. Eines Tages ging Jesus zum Marktplatz und sah diese grausamen Menschen, deren Interesse nur im Verkauf lag. Jesus versuchte sie dazu anzutreiben, all ihr Geld für Gutes auszugeben und ging….“

Nun können wir zurückgehen und die erste Aufzeichnung dieser Geschichte lesen und mit der letzten Wiederholung, das erst die sechste Überlieferung war, vergleichen.

Was hier darüber hinaus unbedingt bemerkt werden soll, ist, dass dieses Ereignis in einer Zeit von zehn Minuten einer Vorlesung stattgefunden hat…

Wir haben hier ein einzelnes Beispiel einer Überlieferung betrachtet. Was wäre wohl bei Tausenden von Ahadith, die zudem noch meistens Seiten lang sein können und die durch mehrere Personen in einem Zeitraum von 200 Jahren übermittelt wurde, zu sagen???

Sie müssen auch wissen, dass alle zehn Personen aus der Vorlesung aufrichtig versuchten, die Geschichte so zu wiederholen, wie sie sich daran erinnerten…. deswegen können wir sie nicht mit der vorsätzlichen Verfälschung der überlieferten Geschichte beschuldigen.

………

Die Übermittler der Ahadith waren auf eine ähnliche Weise ehrliche Menschen, die ihr Bestes versucht haben. Doch wie akkurat kann eine Erzählung denn sein, wenn sie über einen Zeitraum von 200 Jahren durch 6 bis 10 unterschiedlichen Männern in der Überliefererkette übermittelt wurde????

Wir sollten nicht überrascht sein, zu sehen, dass Gott BEWUSST die 99%ige Verfälschung der Ahadith erlaubte, damit Seine wahren Gläubigen simpel realisieren können, dass ihr Heil NUR durch SEINE WORTE, der Koran, zu erlangen ist, und durch nichts anderes.


Einige LeserInnen fragen sich bestimmt, wie es mit den so genannten „mutawwatir Ahadith“ stehe. Diese Ahadith sollen gemäß den sunnitischen Hadith-Gelehrten „wissenschaftlich“ bewiesen worden sein, dass bei diesen Ahadith eine vollständige Überliefererkette (ein kompletter Isnad) vorhanden sei, deren Tradenten alle exakt das selbe überliefert hätten.

Wir haben in unserer Zeit viele neue Kommunikationsmöglichkeiten, die früher nicht vorhanden waren: Internet, Videobänder, Radioaufnahmen etc. Wir haben also Aufzeichnungen verschiedenster Arten, mit denen wir jederzeit bei den entsprechenden Aufzeichnungen nachweisen können, was in gewissen Momenten (z. B. einer Predigt, einer Rede eines Politikers, Papst-Besuch an diesen und jenen Orten etc.) ausgesagt bzw. gemacht wurde. Heute hätten wir also „mutawwatir“ Ahadith der vollkommensten Art: viele verschiedene Aufzeichnungen (Ton, Bild, verschiedene Sender etc.), die unter gewöhnlichen Bedingungen 100%ig exakt das selbe wiedergeben. Doch das solche Aufzeichnungen überhaupt nichts nützen können, zeigt folgendes Beispiel aus der heutigen, technologisch fortgeschrittenen Zeit, das als Antwort für „mutawwatir Ahadith“ gelten soll:

Zitat (Quelle: 19.org-Forum):
Reşad hakkında yapılan uydurma iddiaları ve iftiraları sıralasam sayfalar dolar. Cumhuri ulamaya göre Reşad bir Bahaiydi. Türkiye’deki ehli cemaat velsünnetin bazı fırkalarına göre Moon tarikatinin bir üyeyisiydi. Siyasi paranoyaklara göre o bir CIA ajanıydı. Sufilere göre o Vehhabi bir tekfirciydi. Vehhabilere göre o sufi bir Hurufiydi. Bazılarına göre de o Richard isimli bir Hristiyan Copti idi. Onu putlaştıran bir azınlığa göre de o hiç hata işlemiyen ve Inglizce Kuran getiren Amerikancı bir elçiydi. Bu ve benzeri nice iddialara cevap vermeye çalışsam kitaplar dolar ve bir kısım iddiaları cevaplamaya yanaşamam bile. Örneğin, Reşad’ın ayak parmaklarının ondört olduğu iddiasını nasıl çürütebilirim… O’nun Mars’lı olduğu iddiasını nasıl ciddiye alabilirim

(Übersetzung: Listete ich die Mutmaßungen und Zuschreibungen, die Rashad gemacht wurden, auf, so würde das Seiten füllen. Gemäß der republikanischen Ulama war Rashad ein Baha’i. Die in der Türkei existierende Ehli-Cemaat velsünnet behauptet, dass er ein Mitglied des Moon-Ordens sei. Einigen paranoiden Politikern gemäß sei er ein CIA Agent gewesen. Gemäß den Sufisten sei er ein vehhabischer Koranexeget gewesen. Gemäß den Vehhabis sei er ein sufischer „Hurufiy“ (?) gewesen. Manche behaupten, dass er der Richard genannte koptischer Christ sei. Die ihn idolisierende Minderheit meint, er sei ein fehlerloser, amerikanischer Gesandter gewesen, der den englischen Koran gebracht hat. […])

Es ist klar und auch unbestritten, dass ein vernünftiger Mensch, der sich mit der Thematik befasst, die Quellen, die mensch heutzutage gebrauchen kann, aufsucht um die Behauptungen zu überprüfen. Jeder offene Mensch wird fast alles widerlegen können. Was wir über Rashad Khalifa erfahren können ist begrenzt – seine Videos, seine Koranübersetzung auf Englisch, seine Anhänge, seine Entdeckung des 19er Wunders und das war’s im Allgemeinen auch schon.

Betrachten wir die Zeitspanne, welche vergangen ist, seit Rashad Khalifa in seiner Moschee in Tucson Arizona (USA) beim Gebet von Sunniten niedergestochen wurde, so bemerken wir, dass nicht einmal ganze 20 Jahre vergangen sind.

Projizieren wir nun dieses Beispiel auf die Vergangenheit, 200 Jahre nach Mohammeds Tod; lange bevor überhaupt digitale rundum Kameras, Textmaschinen, Mikrofone und Computer existierten. Wie wollen die Behauptungen über ein Ereignis, eine Aussage oder dergleichen überhaupt überprüft werden, die 200 oder sogar mehr Jahre vorher geschehen sind? Gemäß Ignaz Goldziher, ein ungarischer Islamwissenschaftler, sind die Mehrheit der Ahadith nur ein Spiegel der rechtlichen und theologischen Kontroversen und Diskussionen der frühen islamischen Zeit. Mit Propaganda, massenpsychologischen Mitteln, Korruption, eigenen Überzeugungen und viel weiterem kann JEDE ART von Gerücht als Wahrheit verbreitet werden. Eine japanische Weisheit lautet wie folgt: Ein Mensch verbreitet eine Lüge und hundert andere verbreiten diese dann als Wahrheit.

Auch moralische Wahrheiten sind sterblich. Jahrhundert auf Jahrhundert sagen die Leute: „Dies ist falsch“ und wiederholen die tiefempfundenen, genau belegten Überzeugungen von Generationen vor ihnen, als wären sie alle genetisch konditioniert, das zu glauben. Dann sagt jemand: „Ist es falsch?“, und ein anderer: „Es ist nicht falsch.“ Vielleicht wird er gesteinigt oder verbrannt. Die Gläubigen meinen, eher würde ein Berg niederfallen als ein Ketzer recht haben. Aber eines Tages sagt jemand: „Es ist nicht falsch“, und ein paar stimmen zu, dann viele. Später sagt jemand: „Es ist richtig.“ Und fast alle anderen sagen: „Natürlich. Wer könnte das bezweifeln?“ (Peter de Rosa – Jesus-Mythos: Über die Krise des christlichen Glaubens, Seite 57f.)

Wir sollten nicht überrascht sein, dass Gott uns im Koran deutlich verkündet, keiner anderen Quelle, keinem anderen Hadith als dem Koran zu folgen.

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