1 Mann = 2 Frauen (von Bruder Layth – übersetzt von A. Heisig

4.2
(6)

Laut den heutigen muslimischen Gelehrten und Führern sind Frauen nicht in der Lage zu regieren oder eine andere bedeutungsvolle Funktion auszufüllen, da Gott darauf hingewiesen habe, dass sie im Vergleich zu Männern Defizite hätten. Diese muslimischen Gelehrten erzählen einem, dass Gott im Koran gesagt habe, dass das Zeugnis eines Mannes dem zweier Frauen entspreche, da Frauen vergesslich und emotional gesteuert seien.

Jeder vernünftige und rational denkende Mensch, der zusammen mit Frauen studiert oder gearbeitet hat weiß, dass Frauen ebenso intelligent – wenn nicht intelligenter – als die meisten ihrer männlichen Kollegen sind. Ich befinde mich derzeit noch auf der Suche nach dieser fiktiven Frau, die alles vergisst und deren Gedächtnis dem des Mannes unterlegen ist (wir alle wünschen uns, dass es manchmal so wäre). Lassen Sie uns den Vers, aus dem diese Ungleichheit und dieser Sexismus extrahiert wurden näher untersuchen:

 

„2.282. Ihr Gläubigen! Wenn ihr auf eine bestimmte Frist ein Schuldverhältnis eingeht, dann schreibt es auf! Und ein Schreiber soll (es) in eurem Beisein aufschreiben, so wie es recht und billig ist. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Gott es ihn gelehrt hat. Er soll schreiben. Und der Schuldner soll diktieren und Gott, seinen Herrn, fürchten und nichts davon abzwacken. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder minderjährig ist oder (aus irgend welchen Gründen) nicht selber zu diktieren vermag, soll sein Anwalt diktieren, so wie es recht und billig ist. Und nehmt zwei Zeugen unter euren Männern! Wenn es nicht zwei Männer sein können, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, solche, die euch als Zeugen genehm sind, – (zwei Frauen) damit (für den Fall), daß die eine von ihnen sich irrt [Tudhil], die eine (die sich nicht irrt) die andere (die sich irrt, an den wahren Sachverhalt) erinnere. […]“1 (2/282)

Das in Sure 2 Vers 282 benutzte Wort, welches die Mißverständnisse bezüglich der Anforderungen an einen Zeugen hervorgerufen hat ist „Tudhil“.

  • Khalifa übersetzte mit „biased“2
  • Yusuf Ali benutzt den Begriff „errs“3

Es gibt auch einige Übersetzungen, die „vergisst“ schreiben.

Der Begriff für „vergisst“ lautet im Arabischen „‚Tansa/Nasi“…Daher können wir diese Möglichkeit von Anfang an ausschließen.

„Dhal“ ist das Gegenteil von „Leitung“…Daher könnte die eine erste Übersetzung „Fehlgeleitet“ lauten.

Ein weiteres Derivat wäre „Dhilal/Dhil“, was „Schatten“ bedeutet (Bereich ohne vollständiges Licht).

Unter Bezugnahme auf Sure 2 vers 282 können wir also sagen:

„[…]Wenn ihr keine findet, dann ein Mann und zwei Frauen deren Zeugnis für euch akzeptabel ist, wenn eine von ihnen  [Tudhil] ist, dann wird die eine die andere erinnern […]“4

Es ist zu beachten, dass es nicht um Ehrlichkeit oder Befangenheit geht, da die ausgewählten Zeugen ja bereits als akzeptabel oder ehrlich gelten.

Wir sagten auch, dass „Vergesslichkeit“ keine mögliche Übersetzung sein kann.

Tudhil = Fehlgeleitet, Verloren, im Schatten.

Ein klareres Verständnis von 2/282 wird möglich, wenn wir den Kontext analysieren:

1. Bei einer finanziellen Transaktion, die mit Schulden einhergeht, die erst später getilgt werden, so soll dies dokumentiert werden.

2. Diese Dokumentation muss durch einen offiziellen Aufseher oder eine Institution niedergelegt werden.

3. Derjenige, der das Geld geliehen hat, diktiert dem Aufseher die Details der Transaktion und unterschreibt.

4. Wenn derjenige, der etwas geliehen hat aus irgendeinem Grund unpässlich ist, dann soll sein Vormund bzw. Anwalt die Verantwortung übernehmen.

5. Es werden zwei Zeugen benötigt, um die Transaktion zu beglaubigen.

6. Es ist zu bevorzugen, dass die Zeugen Männer sind, doch wenn dies nicht möglich ist, so genügen ein Mann und zwei Frauen.

7. Zum Zeitpunkt der Aussage werden nur zwei Zeugen benötigt. Wenn eine der Frauen unpässlich/unfähig ist, dann soll die andere ihren Platz einnehmen.

Die Frage, die wir uns alle stellen sollten lautet: „Was könnte ein Grund sein, wieso eine Frau bezüglich ihrer Aussage „fehlgeleitet“ ist?“

Die Antwort darauf ist offensichtlich: Der Hauptunterschied zwischen Mann und Frau liegt in ihrer Physiologie. Frauen gebären, Männer nicht; Frauen müssen nach der Geburt eine Zeit lang ruhen, Männer nicht; Frauen stillen ihre Kinder, Männer nicht; Frauen haben einen Menstruationszyklus, der diese auf verschiedene Arten einschränken kann, Männer nicht. Diese Unterschiede liegen in der Physiologie begründet und haben nichts mit der Intelligenz zu tun.

Es ist offensichtlich, dass Gott laut dem Koran zwei Zeugen wünscht (dies geht klar aus der Reihenfolge der Worte des Verses hervor). Gott der alles weiß und alles geschaffen hat weiß, dass es nicht Praktikabel ist, wenn ein Mann und eine Frau als Zeugen bestellt werden, da die Frau dann unter Umständen unpässlich ist, während der Mann dies nicht ist, und da Gott zwei Zeugen wünscht ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Mann und zwei Frauen höher, dass auch zwei Zeugen anwesend sind, da man ja auf drei Personen zurückgreifen kann. (Beachten Sie bitte, dass, wenn Gott hätte sagen wollen, dass die Zeugenaussage eines Mannes mit der zweier Frauen gleichwertig sei, er den Vers erweitert hätte mit dem Zusatz: „Wenn zwei Frauen und ein Mann nicht verfügbar sind, so sind vier Frauen auszuwählen.)

Dieser kostbare Koran spricht von nichts anderem, als von Fairness und Gerechtigkeit für Mann und Frau. Doch es sind die schlechten Wünsche derer, die ihre Religion korrumpiert haben damit das Buch ihren eigenen Zwecken und Wünschen dient.

Beachten Sie: Anders als bei zukünftigen finanziellen Transaktionen, wie in 2:282 beschrieben, entspricht das Zeugnis 1 Mann = 1 Frau:

„Und wenn welche von euren Frauen etwas Abscheuliches begehen, so verlangt, daß vier von euch (Männern)5 gegen sie zeugen! Wenn sie (tatsächlich) zeugen, dann haltet sie im Haus fest, bis der Tod sie abberuft oder Gott ihnen eine Möglichkeit schafft (ins normale Leben zurückzukehren)!“ (4:15)

„Und wenn welche (von euch) ehrbare Frauen (mit dem Vorwurf des Ehebruchs) in Verruf bringen und hierauf keine vier Zeugen (für die Wahrheit ihrer Aussage) beibringen, dann verabreicht ihnen achtzig Peitschenhiebe und nehmt nie (mehr) eine Zeugenaussage von ihnen an! Sie sind die (wahren) Frevler,“ (24:4)

In der Tat existiert sogar ein Fall, bei dem die Aussage einer Frau über der eines Mannes steht:

„Und wenn welche (von euch) ihre (eigenen) Gattinnen (mit dem Vorwurf des Ehebruchs) in Verruf bringen und nur sich selber als Zeugen (dafür haben), dann soll die Zeugenaussage eines solchen Ehegatten darin bestehen, daß er viermal vor Gott bezeugt, daß er die Wahrheit sagt, und ein fünftes Mal, daß der Fluch Gottes über ihn kommen soll, wenn er lügt. Und die betreffende Frau entgeht der Strafe (die auf Ehebruch steht), wenn sie viermal vor Gott bezeugt, daß er lügt, und ein fünftes Mal, daß der Zorn Gottes über sie kommen soll, wenn er die Wahrheit sagt.“ (24:6-9)

Möge Gott unser Wissen wachsen lassen und uns Weisheit gewähren.


1 Alle Versangaben: Paret, Rudi: Der Koran. Stuttgart, Berlin, Köln, 2001, 8. veränderte Auflage.
2 Voreingenommen, einseitig, befangen – Anm. des Übers.
3 irrt – Anm. des Übers.
4 Übersetzung des Autors / „If you cannot find, then one man and two women FROM WHO’S TESTIMONY IS ACCEPTABLE TO YOU. If one of them is ‚Tudhil‘, then one will remind the other…“
5 Paret hat in Klammern „Männer“ hinzugefügt, was nicht im Originaltext steht. Der Autor übersetzt folgerichtig: „“If any of your women are guilty of lewdness, Take the evidence of four (Reliable) witnesses from amongst you against them; and if they testify, confine them to houses until death do claim them, or Allah ordain for them some (other) way.“

Quelle: https://free-minds.org/index.php/are-two-women-equal-one-man

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