Oftmals wird dem Koran vorgeworfen, er wende sich gegen eine falsch verstandene Trinität, die es unter Christen so nicht gäbe. Diese Aussage ist jedoch falsch. Der Begriff „Trinität“ wird im Koran an keiner Stelle benutzt, womit es sich eher um ein Mißverständnis der Inhalte des Korans handelt, als um ein Mißverständnis desselben in Bezug auf Trinität.
Der Koran sagt
Sure 4 Vers 171: „Ihr Leute der Schrift! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit (laa taghluu fie dienikum) und sagt gegen Allah nichts aus, außer der Wahrheit! Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist (nicht Allahs Sohn. Er ist) nur der Gesandte Allahs und sein Wort (kalima), das er der Maria entboten hat, und Geist von ihm. Darum glaubt an Allah und seine Gesandten und sagt nicht (von Allah, daß er in einem) drei (sei)! Hört auf (solches zu sagen! Das ist) besser für euch. Allah ist nur ein einziger Gott. Gepriesen sei er! (Er ist darüber erhaben) ein Kind zu haben. Ihm gehört, (vielmehr alles), was im Himmel und auf Erden ist. Und Allah genügt als Sachwalter.“ (Paret)
Sure 5 Vers 73: „Ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist einer von Dreien.“ Es gibt keinen Gott außer einem einzigen Gott. Und wenn sie mit dem, was sie (da) sagen, nicht aufhören (haben sie nichts Gutes zu erwarten). Diejenigen von ihnen, die ungläubig sind, wird (dereinst) eine schmerzhafte Strafe treffen.“ (Paret)
Diese beiden Verse sind die einzigen, die überhaupt von einer Zahl in Bezug auf Beigesellung sprechen. In beiden Versen werden die Menschen kritisiert, die sagen es gäbe außer Allah noch zwei weitere Götter. Bei diesen beiden Göttern handelt es sich einmal um Jesus und einmal um Maria. (Sure 5 Vers 116: „Und (dann), wenn Allah sagt: „Jesus, Sohn der Maria! Hast du (etwa) zu den Leuten gesagt: „Nehmt euch außer Allah mich und meine Mutter zu Göttern“? „Er sagt: „Gepriesen seist du! (wie dürfte man dir andere Wesen als Götter beigesellen!) Ich darf nichts sagen, wozu ich kein Recht habe. Wenn ich es (tatsächlich doch) gesagt hätte, wüßtest du es (ohnehin und brauchtest mich nicht zu fragen). Du weißt Bescheid über das, was ich (an Gedanken) in mir hege. Aber ich weiß über das, was du in dir hegst, nicht Bescheid. Du (allein) bist es, der über die verborgenen Dinge Bescheid weiß.“ (Paret)
In 5/116 wird zwar nicht explizit erwähnt, daß Maria als Gottheit verehrt würde, aber eine andere Option läßt sich aus dem Koran nicht ableiten.
Wir haben es also mit einem Tritheismus zu tun, wie er in den christlichen Kirchen nicht zu finden ist. Doch zur damaligen Zeit muß es Gruppierungen gegeben haben, die eine solche Troika des Göttlichen favorisierten. Und wirklich: zwei christliche Sekten und damit ebenfalls „Leute der Schrift“ vertraten derlei Lehren: der Kolliridianismus1 (verehrt Gott und Maria als Götter) und die Mariamiten2 (verehren Gott, Maria und Jesus als Götter). Diese beiden christlichen Sekten (möglicherweise gab es noch andere) scheinen in den genannten Versen also angesprochen worden zu sein und nicht die christlichen Gruppierungen, die eine Trinität im uns heute bekannten Sinne vertreten haben.
1 http://www.ewtn.com/library/HOMELIBR/COLLYRID.TXT
2 „Über das spezifische Land, auf welches wir uns beziehen, sei gesagt, daß Arabien seit Urzeiten bekannt war für seine Ketzereien. Dies kann zum Teil damit in Zusammenhang gebracht werden, daß den verschiedenen Stämmen stets ein gewisses Maß an Freiheit und Unabhängigkeit zugesprochen wurde. Manche der Christen dieses Landes glaubten, daß die Seele zusammen mit dem Körper sterben und gleichfalls wieder am letzten Tage zusammen auferstehen würde. Es wird gesagt, daß Origen diesen Glauben vertreten habe. Unter den Arabern waren es die Häresien von Ebion, Beryllus und die der Nazarener sowie der Collyridianer welche vertreten oder doch zumindest im Gange waren, Verbreitung zu finden. Letztere führten die Jungfrau Maria als Gott ein oder verehrten sie jedenfalls als solchen indem sie ihr eine Art gedrehtes Gebäck (wie ein Zopf?) darreichten, das Collyris genannt wurde und somit dieser Sekte ihren Namen verlieh. Diese angenommene Göttlichkeit der Jungfrau Maria war auch bei manchen Vertretern des Konzils zu Nicäa populär; sie postulierten, daß zwei Gottwesen neben dem Vater bestünden, nämlich Christus und die Jungfrau Maria. Sie wurden in der Folge die Mariamiten genannt. (George Sale, The Koran, IX Edition of 1923, J B Lippincott Company, London, Seite 25)
Ergänzende Quellen:
- Pastor Henry Adelbert Thomson (Cincinnati, Ohio)
Es ist offensichtlich, dass die Tendenz, dem populären Strom nachzugehen, welcher bei kirchlichen Würdenträgern sowohl in dieser Zeit als auch in jetziger existierte, bei vielen fortbestand, die kirchliche Ämter besetzten, sodass sie Glaubensansichten genehmigten oder gut hießen, welche unabhängigere Pfarrer als fehlerhaft ansahen. Die Leute ließen sich von Pfarrern führen. Sogar der furchtlose und mächtige Augustinus, und mit ihm solche anstrengende Leute wie Johannes Chrysostom und Gregor von Nazianz und Nyssa, waren unfähig, den Strom in einigen Angelegenheiten einzudämmen, die nicht missbilligt wurden. Die Anbetung Marias und der Heiligen fand populäre Stimmung und gefiel der populären Laune; so auch den großartigen Anführern. Konfrontiert mit einem Enthusiasmus, waren sie wirklich machtlos, diese einzudämmen, sodass sie sich bis zu einem gewissen Punkt abbemühten und eine Trennung zwischen Latrie und Dulia aufrecht erhielten. (…) die reine, christliche Doktrin führte zur Verehrung der Heiligen; die Verehrung des weiblichen Ideals, zusammen mit dem merkwürdigen Verhältnis Marias zu Christus, bezeichnete sie als „Königin der Heiligen“ (…) die Praktik der Mariolatrie gewann einen enormen Impuls, zusammen mit der Anbetung der Heiligen, im Besonderen in der post-nicänischen Periode (…) Die Kirche war immer noch verdunkelt und dessen Doktrin erniedrigt. In solch einer Zeit litten solche Elemente des Glaubens, welche bereits zum Götzentum geneigt waren, am meisten und gewann Ansehen in der Praxis. Heilige, Reliquien, Bilder mit Maria als Königin des Himmels an der Spitze (von ihnen), nahm beinahme als Anbetung der Leute Überhand. [9] - Ernst Benz
Die jungfräuliche Geburt drang in die Glaubenssätze der gesamten Christenheit ein und wurde zu eines der stärksten Motive der Liturgie und Anbetung der frühen Kirche. Die Verehrung der Mutter Gottes machte einen großen Sprung, seitdem Konstantin das Christentum zur Staatsreligion des Reiches erklärte und die heidnischen Massen in die Kirche strömten. Seit tausenden von Jahren nahm die religiöse Mentalität der Leute aus dem Mittelmeer und dem Nahen Osten aufgrund dem Kult der großartigen Mutter-Göttin und heiligen Jungfrau Form an.
Von den antiken populären Religionen Babyloniens bis hin zu den Religionen des späten hellenistischen Zeitalters wurde die großartige Göttin unter den verschiedensten Formen angebetet. Die Leute, die ihren Kult ausgeübt haben, konnten sich nicht der alleinigen Dominanz des Gottvaters und der strikten, patriarchalischen Struktur der jüdischen Religiösität anpassen, die von den frühen Christen übernommen wurde.
Diese alte Tradition ließ eine neue Form der Audrucksweise innerhalb der christlichen Kirche entstehen und fand dies in der Verehrung der jungfräulichen Mutter Gottes wieder, in der die mysteriöse Einheit des göttlichen Logos mit der menschlichen Natur vollendet wurde…
In Ägypten begann die Verehrung Marias sehr früh. Origenes, der alexandrinische Vater der Kirche, verwendete den Titel „theotokos“ – Gottesträgerin des dritten Jahrhunderts. Das zweite Konzil von Ephesus gab die Zustimmung dieses Titels. Das zweite Konzil von Konstantinopel fügte den Beinamen „ewigliche Jungfrau“ hinzu. Die Gebete und Hymnen der orthodoxen Kirche beschwören den Namen der Mutter Gottes, genauso oft wie die Namen Christi und der Heiligen Trinität. Ein gutes Beispiel solch einer Huldigung kann man in der eucharistischen Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostom gefunden werden, beim Rückschluss des großartigen Gebets der Fürsprache:
„Fürwahr ist es wert, dich zu lobpreisen, Gottesträgerin, ewiglich gepriesene und perfekte, tadellose Mutter unseres Gottes, die mehr Wert an Ehre als die Cherubim besitzt und unvergleichbar mehr Ruhm als die Seraphim, die du unverletzt den göttlichen Logos zur Welt gebracht hast – Dich, wahre Mutter Gottes, preisen wir.“ [10] - Professor des Neuen Testaments Beverly Roberts Gaventa
Orthodoxe Theologen bestehen darauf, dass Maria diese Gunst verdient und aus diesem Grund wird sie als Panhagia identifiziert, oder Allheilig. Von Geburt an ist sie ohne Sünde. Ihre eigene Heiligkeit und ihre heilige Mutterschaft berechtigt ihre hohe Verehrung, die von der Kirche gesichert wird. Maria ist „die erste in der Menschheit, die durch ihre komplette Wandlung ihres Wesens den Zustand erreicht hat, zu der jede Kreatur herbeibeschworen wurde. Sie hat schon die Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit überschritten und findet sich selbst nun im Königreich, auf den die Kirche mit dem zweiten Kommen Christi wartet.“ Aufgrund Marias eigene Heiligkeit, steht sie in Solidarität mit der geheiligten Menschheit, die von der Kirche begründet wurde. Wegen diesen Gründen, preist die orthodoxe Tradition mit Ikonen und Lobliedern Maria „im Mittelpunkt der Heiligen als Vertretung der anbetenden und betenden Gesellschaft.“ [11] - Professor James R. Adair
…die höchste Verehrung wurde Maria, der Mutter Jesus, gewidmet. Historisch betrachtet kann die Verehrung der Maria mit den Streitereien über den Term theotokos verbunden werden, was von Nestorius verworfen, aber von den meisten Christen des heutigen Tages akzeptiert wurde. Die Verehrung Marias war besonders unter einfachen Leuten populär und den Mönchen, insbesondere im Osten. [12] - Pastor James Gardner
Mariolatrie, die Anbetung der Jungfrau Maria. Im vierten Jahrhundert, in Folge der Vorherrschaft des asketischen Geistes, entstanden die extravagantesten Meinungen in Bezug auf die Jungfräulichkeit und Maria, der Mutter unseres gesegneten Herrn, wurde als Ideal des Zölibatlebens verehrt. Um diese Zeit entstand eine Meinung, dass es im Tempel von Jersualem Jungfrauen gab, die sich Gott weihten, unter ihnen Maria groß wurde im Gelübde der ewiglichen Jungfräulichkeit. Im Ende des vierten Jahrhunderts wurde es üblich, die Mutter mit der Bezeichnung „Mutter Gottes“ zu benennen… Die Anbeter der Maria hatten die Oberhand und im fünften Jahrhundert wurden in die Kirchen Bilder von Maria gesetzt, wie sie den Säugling Jesus in den Armen hält. Einst eingeführt, verbreitete sich diese Art der Anbetung sehr schnell und Maria wurde zum offensichtlichen Gegenstand der Anbetung in den Kirchen, sowohl im Osten als auch im Westen… gegen Ende des zehnten Jahrhunderts herrschte diese Tradition unter den Lateinern vor, indem Massen gefeiert haben und sich Samstags des Fleisches entzogen, in Ehre der Maria. Um die selbe Zeit, wurde der tägliche Amt Marias, welchen die Lateiner den kleineren Amt nennen, eingeführt und dies wurde später von Papst Urban II bestätigt. Im Konzil von Klemens, kam der Rosenkranz ebenso in Gebrauch, bestehend aus fünfzehn Wiederholungen des Vaterunsers und einhndert Begrüßungen der heiligen Maria; und die Krone der heiligen Maria, die bei den Lateinern aus sechs oder sieben Wiederholungen des Vaterunsers bestand und sechsig oder siebzig Begrüßungen der Heiligen Jungfrau, je nach ihrem Alter, die verschiedene Autoren ihr zuschrieben. Mariolatrie wurde nun zu einer etablierten Doktrin und Praktik in der Kirche Roms und bis zum heutigen Tag hat es fortgedauert und einen sehr besonderen Platz in ihrem Ritual eingenommen; zugleich Maria mit der selben Intensität die Anbetung der orientalen Kirche unter dem Namen Panagia, oder Allheilig, erhält… [13] - Deutscher Professor Johann Heinrich Kurtz
…Die Collydrianer – eine weibliche Sekte in Arabien, datiert im vierten Jahrhundert – welche ihr Brot-Kuchen anboten (dadurch die Imitation der hedinischen Anbetung des Ceres). Epiphanius, der gegen die Sekte war, bestand darauf:…. Über die Antidicomarianiten, Komp. 92. Aber während der nestorianischen Streiterei, wurde die Marienverehrung wiederum in der Kirche üblich. Im fünften Jahrhundert, dem 25. März, wurde das Fest der Verkündigung Mariä gefeiert… [14] - Pastor John Dowling
Wenn wir, auf der einen Seite, den ernsten Sinn, bei welcher diese Kirchenväter mit der ewigen Jungfräulichkeit Marias zufrieden waren und auf der anderen Seite die extravaganten Ehrungen des Zustands der Jungfräulichkeit, beachten, so müssen wir nicht darüber erstaunt sein, dass die Vorstellung bald unter einigen vrebreitet war, dass sie die „Gottesmutter“ ist. Da sie nun so bezeichnet wurde, war sie der Ehre und der göttlichen Anbetung würdig. Um diese Zeit herum entstand eine Sekte, deren merkwürdige Lehre es war, dass die Jungfrau Maria in Anbetung verehrt werden soll und dass religiöse Ehren ihr gerichtet werden sollen. Sie wurden Collydrianer genannt, von collyridae, die Kuchen, die sie der Jungfrau anboten… [15] - Kirche Englands Vierteljahresheft
Die ersten Leute, über die berichtet wird, göttliche Ehrung der Jungfrau Maria angeboten zu haben, waren die Collyridianer, die ihre Namen von den (…), bestimmte Kuchen, welche sie jährlich der Heiligen Maria anboten, als sie sie als Göttin anbeteten. Dieser Aberglaube kam aus Thrakien und aus weiteren distanten Regionen wie Skythien und Arabien… [16] - Professor der Studien des Neuen Testaments Amy-Jill Levine
Es gibt sogar starke Hinweise darauf, dass Maria als eine Göttin verehrt wurde. Im vierten Jahrhundert ordnete Epiphanius (315-403 n.Chr.) den Gläubigen nicht an, Maria anzubeten, sondern nur den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, was darauf andeutet, dass solch eine Handlung sich für eine Weile durchsetzte. [17] - Professor of religious studies Gail Paterson Corrington
Es wäre sicherlich nicht verwunderlich, wenn die christlichen Frauen Ägyptens eine andere göttliche Mutter fanden, mit denen sie sich identifizieren; die christlichen Frauen Arabiens, weswegen Epiphanius entsetzt war, taten eine ähnliche Sache, indem sie statt Jesus Maria anbeteten… Die Kuchen (kollybas) haben die Collydrianer der Maria bei der Anbetung angeboten. Diese Anbetung wird auf ähnliche Art zu den Kuchen, die Isis als Königin des Himmels angeboten wurden, vollzogen… [18] - Mary Walsh
Der Entscheidung des ersetn Konzils wurde zugestimmt und Maria war die theotokos, d.h. „Gottesmutter“. Dieses Datum, 431 n.Chr., kennzeichnet die Zeit, als Maria in der Vormachtstellung war und ihre Verehrung und Anbetung begann. …. Um die Mitte des vierten Jahrhunderts, gemäß Geronimus, Augustinus, Gregor, Epiphanius und anderen, entstanden Lehren in Bezug auf Jungfrauen, die Gelübde der Heiligkeit und Keuschheit auf sich nahmen und ihr ganzes Leben dem Dienst des Tempels in Jerusalem widmeten. Unter diesen Jungfrauen war Maria, die ihr Leben Gott weihte, indem sie das Gelübde der ewigen Jungfräulichkeit auf sich nahm. Es wurde deklariert, dass ihre Ehe mit Joseph formell war und sie weiterhin Jungfrau blieb, bis sie starb. Dies war die neue Lehre und führte zu lang debattierten Argumenten, ob Maria eine ewiglcihe Jungfrau war oder nicht. Der andere Ausdruck der neuen Lehre war, dass Maria die „Gottesmutter“ war und deswegen mit der Hingabe und Ehre betitelt wurde. Diese extravaganten Ehrentitel, die Maria übertragen wurden, führte zur Entwicklung einer Sekte, genannt Collydrianer, abstammend von dem Wort collyridae, die Kuchen, die der Jungfrau Maria dargeboten wurden. Diese Sekte betrachtete Maria als anbetungswürdig göttlicher Anbetung. Somit wurde die Schleuse der Seligsprechung der Jungfrau geöffnet [19] - Thomas Anthony Trollope
Collyridianer, aus dem griechischen Wort andeutend für ein Stück Brot oder Kuchen in einer zylindrischen Form; eine Sekte der Christen, die gegen Ende des vierten Jahrhunderts entstanden und zusammen mit einer anderen Sekte, genannt Antidico-Marianiten, füllten sie ganz Arabien mit Streitigkeiten und Unruhe. Die letzteren bestanden darauf, dass die Jungfrau Maria ihren Status als tadellose nach der Geburt Christi nicht beibehielt, in jospeh autem mariti sui concubitu adhuc indulgebat. Die Collyridianer hingegen, die hauptsächlich aus Frauen bestanden, beteten die Jungfrau als Göttin an und baten sie um Gunst durch Trankopfer, Opfergaben und Opfergaben als Kuchen. [20] - Professor Maxwell E. Johnson
Epiphanuis von Salamis (315-403 n.Chr.), gemäß seinem Zeugnis: es existierte nicht nur eine animarianische Gruppe namens Antidicomarianiten, die Marias ewige Jungfräulichkeit verneinten, sondern auch eine extreme promarianische Gruppe, bekannt als Collydrianer (von Kuchen), eine Gruppe hauptsächlich aus Frauen bestehend, die Maria als Göttin anbeteten, ihr anboten und dann kleine Kuchen konsumierten und eine weibliche Priesterschaft besaßen… [21] - Protestantischer Theologe und Kirchenhistoriker Phillip Schaff schreibt:
Epiphanius, in seiner 78. Häresie, bekämpft die Befürworter der Gegenseite in Arabien gegen Ende des vierten Jahrhunderts (367), als Häretiker unter der Bezeichnung der Antidiomarianiten, Gegner der Würde Marias, d.h. ihrer spirituellen Jungfräulichkeit. Aber auf der anderen Seite verurteilt er in seiner 79. Häresie die gleichzeitige Sekte der Collyridianer in Arabien, eine Reihe von fanatischen Frauen, als Priesterinnen bekannt, die göttliche Anbetung Marias… [22] - Pastor George William D. Evans
Die religiöse Anbetung, die nun der Jungfrau gewidmet wurde, sieht ganz klar ableitbar aus: undzwar von dem, was weiblichen Gottheiten in alten Zeiten gewidmet wurde. Wie widerwillig sich die Konvertiten vom Heidentum von der Anbetung dieses Geschlechts verabschieden konnten, ist von häretischen Ansichten, die von Collydrianern festgehalten wurde, ersichtlich – eine Sekte, welche Ende des vierten Jahrhunderts entstand und Kuchen (collyridae) der Jungfrau Maria als Göttin und Königin des Himmels anbot… [23] - Erich Fromm
In der nestorianischen Kontroverse wurde ein Beschluss gegen Nestorius in 431 eingereicht, dass Maria nicht nur die Mutter Christi, sondern auch die Mutter Gottes ist und am Ende des vierten Jahrhunderts entstand ein Kult um Maria und Männer richteten ihre Gebete an sie. Etwa um die selbte Zeit spielte die Darstellung Marias eine große und immer ansteigende Rolle. Die nachfolgenden Jahrhunderte fügten mehr und mehr Bedeutung zur Mutter Gottes und ihre Anbetung wurde üppigiger und üblicher. Altare wurden für sie aufgerichtet und ihre Bilder wurden überall gezeigt. [24] - Englischer Historiker Edward Gibbon
Die Christen des siebten Jahrhunderts sind der Ähnlichkeit des Heidentums verfallen: ihre öffentlichen und privaten Gelöbnisse waren an Relikten und Bildern, die die Tempel des Ostens schmähten: Der Thron des Allmächtigen wurde durch eine Wolke der Märtyrer, Heilige und Engel, den Gebilden beliebter Verehrung, verdüstert; und die Collydrianischen Häretiker, die auf fruchtbarem arabischem Boden florierten, behandelten die Jungfrau Maria als Name und Ehre einer Göttin. Die Mysterien der Trinität und Inkarnation scheinen dem Prinzip der Göttlichen Einheit zu widersprechen. In ihrer offensichtlichen Ansicht, stellen sie drei gleichwertige Göttlichkeiten dar und transformieren den Menschen Jesus in das Wesen des Gottessohnes: orthodoxe Kommentare werden nur ein gläubiges Gemüt befriedigen: extreme Kuriosität und Eifer haben den Vorhang des Heiligtums zerrissen; und jede der orientalischen Sekten waren im Eifer, zu bekennen, dass alle, außer sie selbst, den Tadel des Götzentums und Polytheismus verdient haben. Der Glaube Mahomets ist frei von Misstrauen oder Mehrdeutigkeit; und der Koran ist eine wunderbare Bezeugung der Einheit Gottes. Der Prophet von Mekka verwarf die Anbetung der Götzen und Menschen, der Sterne und Planeten, anhand dem rationalen Prinzip, dass alles, was aufsteigt, absteigen muss, dass alles, was geboren wurde, sterben muss, dass was auch immer käuflich ist, verfallen und untergehen muss. [25]
[1] The Koran translation and Notes (2007) von George Sale S. 27
[2] Gilbert Reid – The Biblical World: Band 48, Nr. 1, S. 12
[3] An Examination of Mr. Robinson of Cambridge’s Plea for the Divinity of Our Jesus Christ [London: Printed for J. Johnson, No. 72 St. Paul’s Church-Yard] von Theophilus Lindsey S. 124
[4] Readings in Biography: A Selection of the Lives of Eminent Men of All Nations [The second Edition. London: John W. Parker, West Strand. (1899)] von William Cooke Taylor S. 192
[5] The Eclectic Magazine: Foreign Literature science and Art. [September to December 1850.] von John Holmes Agnew, Walter Hilliard Bidwell, Band 21, S. 40
[6] Dictionary of Doctrinal and Historical Theology von John Henry Blunt S. 441
[7] The North British Review [Febraury 1850 – August 1850] von Allan Freer Band 13, S. 197
[8] History of the Conflict Between Religion and Science [New York : D. Appleton and company 1875] von John William Draper S. 78 – 79
[9] Henry Adelbert Thompson The Catholic Cultus of the Virgin Mary: The American Journal of Theology: Band 10, Nr. 3, S. 480 – 484
[10] The Eastern Orthodox Church: Its Thought and Life von Ernst Benz S. 61 – 62
[11] Mary: Glimpses of the Mother of Jesus von Beverly Roberts Gaventa S. 15 -16
[12] Introducing Christianity von James R. Adair S. 207
[13] The faiths of the world : an account of all religions and religious sects, their doctrines, rites, ceremonies, and customs (1858) von Reverend James Gardner, Band 6, S. 372 – 373
[14] History of the Christian Church to the Reformation von Professor Johann Heinrich Kurtz S. 223
[15] The History of Romanism: from the Earliest Corruptions of Christianity to the present time [sixth edition 1845] von Pastor John Dowling S. 82
[16] The Church of England quarterly review, [London: William Edward Painter, 342 strand] – Band 9, S. 172
[17] A Feminist Companion to Mariology von Amy-Jill Levine, Maria Mayo Robbins S. 173
[18] Gail Paterson Corrington Her Image of Salvation: Female Saviors and Formative Christianity S. 96 – 97
[19] Bible Lessons For Catholics [Copyright 2002, Published by TEACH services, INC.] von Mary Walsh S. 70 – 71
[20] An encyclopædia ecclesiastica; or, A complete history of the Church von Thomas Anthony Trollope S. 403
[21] Praying and believing In early Christianity von Maxwell E. Johnson S. 83
[22] History of the Christian Church [Third revision – New York: Charles Scibner’s Sons 1891] von Phillip Schaff Band 3, S. 417
[23] The classic and connoisseur in Italy and Sicily, with an appendix: (1835) von Reverend George William D. Evans Band 2, S. 59
[24] The Dogma of Christ: And Other Essays on Religion, Psychology and Culture von Erich Fromm S. 62 – 63
[25] The History of the Decline and Fall of the Roman Empire, [Philadelphia 1816] von Edward Gibbon – Band 6, S. 249
Kein Christ behauptet, dass Jesus gesagt hat, man soll Maria zur Göttin nehmen.
Dies zeigt, wie schlecht Mohammed und seine Anhänger über das Gottesverständnis der Christen informiert waren.
Zudem ist das Beispiel mit den christlichen Sekten eine reine Schutzbehautung. Wären diese speziell angesprochen gewesen, würde es auch so im Koran stehen müssen. Oder ist der Koran so unpräzise?
Dass derlei kein Christ behauptet habe, ist bereits durch die Quellenangabe im Text widerlegt. Deine beliebige Definition, was eine christliche Sekte sei spricht da Bände.
Freilich richtet sich der Koran als Zeitdokument zunächst an die direkten Adressaten. In der Tat dürfte das Christentum des damaligen Arabiens wesentlich näher am Urchristentum liegen, als heutige Ausformungen.
Ich erkenne keinen Mangel an Präzision, wenn der Koran die heutigen christlichen Lehren nicht so differenziert, wie sie es gerne hätten. Abgesehen davon, dass es eine Eigenheit des arabischen ist, dass pauschale Aussagen durchaus Ausnahmen zulassen. Das ergibt sich sowohl aus dem Kontext als auch aus der klassischen Tafsirliteratur.
@Admin: kennst du das erste Gebot der 10 Gebote? Es kann keine Christen geben, die behaupten, dass Jesus und Maria Götter neben Gott (Allah hat mit dem christlichen Gott nichts zu tun) sind. Das würde automatisch bedeuten, dass sie das wichtigste der 10 Gebote nicht akzeptieren. Wenn sie das doch behaupten, sind es automatisch keine Christen. Vers 4 Sure 171 richtet sich übrigens sogar allgemein an die Leute der Schrift, was sonst auch Christen oder Juden sind. Deshalb ist deine Behauptung auch falsch, es seien spezielle Sekten damit gemeint.
Das erste Gebot, nämlich dass man keine andere Götter haben darf, kennt nunmal jeder Christ und muss es zur Kommunion wissen. Dementsprechend hat Matthias Recht: Mohammed hat die Trinität nicht verstanden.
Das Argument des falschen Schotten sagt eben nchts aus und dient nicht als sinnvolles Argument. Die christliche Kirche ist im Grunde seit ihrem bestehen bemüht, anderen das Christsein abzusprechen. Im Grunde verfahren alle Religionen ähnlich. Aber nicht nur das widerspricht Deiner Argumentation. Es ist nämlich vollkommen unerheblich, ob sich Personen als Christen bezeichnen und deren Glaube in irgendeiner Form objektiv Fehlerhaft sei oder nicht, ds ändert sicht an hrem selbstverständnis. Was war das Ziel des Koran: den fehlerhaften Glauben der Juden und Christen zu korrigieren. Logischerweise korrigiert er zunächst die Juden und Christen, die vor Ort sind. Hätte er sich um das Konzil von Nicäa kümmern wollen, dann hätte sicherlich ein in Mekka ansässiger Christen behauptet, dass das keine Christen seien. Betrachtet man sich die Diskussion um die frühchristlichen theologiscen Positionen, so kommt man zu dem Schluß: auch die Christen können die Trinität nicht verstanden haben. Könnte allerdings auch daran liegen, dass diese an keiner Stelle zwingend logisch ist. Man muss allein auf den Arianischen Streit blicken, um dies zu erkennen.
Dein Einwurf, dass der Vers sich an die Leute der Schrift richten würde und deswegen Juden gemeint seien offenbart nur, dass Du wenig über das Sendungsbewußtsein des Koran weißt. Der Koran findet als Dialog statt. Insofern wird jemand konkret angesprochen in einem Gespräch (der Koran wurde nicht aufgeschrieben, sondern zunächst als Rede offenbart). Das bedeutet, dass in einem Dialog, stets der Kontext zu berücksichtigen ist. Folglich geht es in dem Vers tatsächlich nur um Personen, die der dargelegten Vorstellung auch entsprechen. Je nach Auslegung bezieht sich der Terminus „Leute der Schrift“ auch nicht ausschließlich auf Juden oder Christen, sondern auf Personen, die Schriften besitzen.
Zusammengefasst:
1. Ob jemand den Regeln seiner Religion entsprechend handelt sagt nichts über sein selbstverständnis aus.
2. Die 10 Gebote wirken sich nicht auf die Interpretation dessen, was Trinität bedeutet aus – theologische Feinheiten der ARgumentation abzubilden ist nicht die Intention des Koran.
3. Leute der Schrift ist ein Überbegriff, dessen Inhalt sich am Kontext orientiert.
Fazit: Deine Ausführungen unterliegen falscher Prämissen und mangelnder Kenntnis und Akzeptanz frühchristlicher Entwicklung. Im Grunde hat bereits der Artikel selbst genügt, um Deine irrige Argumentation zu widerlegen.
@Admin
Die Trinität ist an sich wirklich nicht schwierig zu verstehen. Sie bedeutet auf keinen Fall, dass drei Götter existieren. Hier ist freilich egal, ob Maria mit dabei ist oder nicht.
Trinität bedeutet, dass der eine Gott den Menschen in drei Formen erscheint und natürlich nicht , wie gesagt, dass drei Götter existieren.
Deshalb zeigen auch diese Zitate das Unverständnis im Koran darüber:
„Nehmt euch außer Allah mich und meine Mutter zu Göttern“
„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist einer von Dreien.“
Hätte die Schreiber des Koran die Trinität verstanden, dann hätte er noch von drei weiteren Göttern neben Allah sprechen müssen.
Die Trinität kannst du mit Wasser vergleichen: das kann auch fest, flüssig und gasförmig sein, aber es ist immer Wasser und es sind nicht drei verschiedene Wasser.
Ich hoffe ich konnte es dir verständlich erklären.
Abgesehen davon, dass mir die Erklärungen zur Trinität bekannt sind, ist dies weder Inhalt des Artikels, noch Bestandteil des im damaligen Arabien herrschenden Sachverhaltes. Der Begriff Trinität spielt im Koran überhaupt keine Rolle; im Grunde wird hier nur der Begriff Trinität benutzt, weil dies ein christlich motivierter Vorwurf an den Koran ist, der bei den oben vorgestellten Quellen gar keinen Bestand hat. Das steht bereits im ersten Absatz…
„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist einer von Dreien.“
Einer von dreien…Nur wer soll sowas sagen? Wie gesagt behaupten die Christen nie, dass es drei Götter gibt, sondern nur dass Gott sich in drei Formen zeigt. Egal ob Mariamiten, heutige Christen usw. Das ist einfach wegen des ersten und wichtigsten Gebots, wie hier vorher schon erklärt wurde, völlig ausgeschlossen.
Wer soll da also angesprochen sein? Christen definitiv nicht.
Im Prinzip läuft deine ganze Argumentation auf einen Zirkelschluss hinaus: was im Koran steht ist richtig, weil es im Koran steht.
Eine wirkliche Verständnisfrage habe ich übrigens noch: warum fügst du bei den Suren Anmerkungen in Klammern hinzu oder ist das zum Beispiel die Original Übersetzung:
Darum glaubt an Allah und seine Gesandten und sagt nicht (von Allah, daß er in einem) drei (sei)!
Nein, ein Zirkelschluß ist die Annahme, dass Christen immer und überall der Bibel folgen würden. Dass diese Argumentation dem falschen Schotten Prinzip entspricht hatte ich bereits erwähnt: ein Christ ist nicht plötzlich kein Christ mehr, bloß weil er sich unchristlich verhält bzw. dies behauptet wird. Mehr noch: der Koran selbst tituliert die Juden und Christen als Juden und Christen unabhängig von ihrem Verhalten – und dies zudem sehr pauschal. So wie ein islamistischer Attentäter nicht automatisch kein Muslim mehr ist, nur weil er sich gerade völlig unislamisch benimmt.
Wo soll überhaupt ein Zirkelschluß vorliegen, wenn auf außerkoranische Quellen verwiesen wird? Der Koran benennt Schriftbesitzer, die einem Tritheismus folgen. Quellennachweis erbracht. Nicht Zirkelschluß sondern Tatsache. Muss ich noch erwähnen, dass in den Versen eben nicht der Begriff „Christen“ auftaucht? Mit Schriftbesitzer assoziiert man zwar primär Juden und Christen, aber weder nur noch ausschließlich.Es ist ja nicht mal so ganz klar, inweiweit in Arabien eine Bibel in welchem Umfang vorlag.Hierzu durchaus interessante Denkanstöße bei Puin, Luxenburg und Ohlig, die zwar vielleicht über das Ziel hinausschießen, deren Annahme im Islam eine Art Urchristentum zu vermuten im Rahmen dieses Schmeltigel der Religionen durchaus nicht unplausibel ist.
weitere Quellen: http://www.bahaistudies.net/asma/collyridianism.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/Mother_goddess#Collyridianism
Nochmals: der Zirkelschluß ist Deine Aussage, dass Christen ja keine Christen seien könnten, wenn sie in ihrem Verhalten unchristlich agieren – mal abgesehen davon, dass jede Sekte in der Regel mehr oder weniger gute Argumente hat, weswegen sie ja doch recht hat.Dass es laut Koran keine weiteren Propheten geben wird, hat die Ahmadiya ja nun nicht aufgehalten noch einen Propheten zu haben und sich dennoch als Muslime zu verstehen.
Grundsätzlich ist es ebenfalls befremdlich anzunehmen, dass der Koran angeblich Leute adressiert, die es nicht gegeben haben sollte. An wen hat er sich denn da gerichtet? Freilich nicht an den Papst, denn der war nicht vor Ort. Nachweislich vor Ort waren die genannten Gruppen. Diese zählen zu den Leuten der Schrift. Ob sie sich nun christlich oder grundsätzlich im Sinne der Schrift verhalten ist völlig unerheblich, ja geradezu unsinnig sogar, die Menschen nicht als das anzusprechen, wofür sie sich selbst halten. Oder wie stellst Du Dir das vor: Muhammad redet also vor Leuten über Dinge, die es gar nicht gibt und deswegen sind ihm dann alle gefolgt?
Ferner: in den genannten Versen redet auch niemand von Trinität. Das Problem ist, dass man da die Trinität irgendwie reinlesen will, obwohl sie nicht benannt wird. Es werden schlicht im damaligen Arabien herrschende Häresien kritisiert.
Wie in Klammern angegeben handelt es sich um die Übersetzung nach Rudi Paret – Klammern sind in der Regel seine Anmerkungen und kein Bestandteil des übersetzten Textes, wobei hier eine online verfügbare Übersetzung war, die sich so in der Printausgabe nicht findet.
Das Problem ist einfach, dass Du nicht wirklich sagen kannst, an wen sich der Koran in dieser Situation genau wendet. Du vermutest nur, es seien bestimmte Gruppierungen gewesen und bist dir sicher, es könne nicht falsch sein, was da steht, da es im Koran steht.
Schade ist auf jeden Fall, dass der Koran hier so unpräzise ist („Leute der Schrift „) und nicht exakt sagt „Ihr Mariamiten“ . Dann würden wir diese Diskussion nicht führen.
Dein erster Link auf ewtn.com führt übrigens auf eine nicht (mehr) existierende Seite und zu den Mariamiten habe ich nur etwas zu einem Orden gefunden der im 17. Jahrhundert im Libanon gefunden wurde. Beim Konzil von Nicäa habe ich auch beim Googeln nichts gefunden, dass es dort Verehrer von Maria gab.
Hast du noch Quellen dazu außer diesem einen Textabschnitt? Ich kann mir nämlich wirklich nicht vorstellen, dass es Christen gab, die Maria als eigenständige Göttin verehrt haben. Aber würde mich interessieren, wenn du da noch was hast.
Nein, man weiß sehr genau, an wen der Koran sich wendet, nämlich an die Leute der Schrift. Die reine Reduzierung dieses terminus auf Juden und Christen – noch dazu im Hinblick auf deren Bedeutung in Europa ist die eigentliche Spekulation. Was läge auch näher, als die Vermutung – jenseits des Anspruchs des Koran – Muhammad hätte sich um eine Theologie gekümmert, mit der er nicht in Kontakt war? Aber genau deswegen führen wir ja auch die Diskussion: Du bist der Ansicht der in Deinen Augen unpräzise Terminus müsse sich um die Trinität drehen, die aber gar nicht genannt wird. Das ist im Grunde nicht nur absurd, sondern überschätzt die Relevanz selbiger im Arabien der damaligen Zeit. Zudem ist zu sagen, dass man die im Artikel genannten Verse noch nicht mal zwingend zusammen verstehen muss, da der Vers bezüglich der Rolle Marias auch in einem anderen Kontext betrachtet werden könnte. Im Grunde würde es also genügen darauf hinzuweisen, dass in diesen Versen die Trinität nicht wörtlich adressiert wird. Bereits dies ist Interpretation.
Online bezieht sich etliches auf eben die von mir genannte Quelle. Die Quellenlage bezüglich des vorislamischen Arabiens ist grundsätzlich dünn.
Online wüsste ich keine weitere schnell referierbare Quelle.
Offline:
The Panarion of Epiphanius of Salamis, Books II and III. De Fide übersetzt von F. Williams (Urquelle)
Qur’ānic Studies Today von A. Neuwirth
The Cult of the Virgin Mary: Psychological Origins von Michael P. Carroll
Zufällig fand ich eine weitere Website, die weitere Quellen nennt, die sich auf obige Urquelle stützen:
https://khalidmusawwir.blogspot.com/2017/10/quran-maria-als-teil-der-trinitat.html
@Admin Also auf allen Webseiten, die ich zum Thema „Leute der Schrift “ finde, wird klar gesagt, dass hiermit Juden und Christen im Koran angesprochen werden. Egal ob Wikipedia oder muslimische Seiten .
http://www.islamheute.ch/Schriftleute.htm
https://www.alrahman.de/die-stellung-der-juden-und-christen-schriftbesitzer-im-koran/
Danke übrigens für den Link, aber da der Autor auch Muslim ist, ist es normal, dass er mit deiner Argumentation übereinstimmt.
Alle Webseiten, die Du findest? Also bereits bei Wikipedia (witzig, die hast Du doch eben angeführt) oder der BPB finde ich Hinweise, dass das schon nicht alles ist. Ebenso in der Britannica. Grundsätzlich empfehle ich die englische Wikipedia – deutlich umfassender.
Exemplarisch http://www.oxfordislamicstudies.com/article/opr/t125/e74
Den Link hab ich genommen, wegen der angegebenen Quellen. Die werden nicht anders, wenn der Autor Muslim ist.
Ansonsten: der springende Punkt ist nicht der, ob mit den Leuten der Schrift auch Juden und Christen gemeint sind. Der Punkt ist, dass der Ausdruck Religionen hinsichtlich ihrer Grundlage differenziert. Also ob die Grundlage eine göttliche Offenbarung in Form einer Schrift ist oder nicht. Dazu zählen Juden und Christen, aber auch Hindus, Zoroastrier, usw. Was diese dann aus dieser Grundlage gemacht habe, ist dann ein völlig anderes Thema und auch losgelöst von deren Selbstbezeichnung. Ob sich da nun jemand Mariamiten nennt oder anders, ob er von dritten so oder anders genannt wird ist überhaupt nicht relevant.
Der springende Punkt ist, dass eigentlich nur Christen damit gemeint sein können, aber aufgrund der ungenauen Formulierung kann man auch behaupten, es war jemand anderes, weil im Koran ja keine Fehler sein können.
Da frage ich mich auch, warum völlig unterschiedliche Gruppierungen mit so einer Bezeichnung zusammenfasst werden, wo sie so viel elementar unterscheidet (außer einem Buch das alle haben). Aber gut, ich will an dieser Stelle kein neues Thema aufmachen.
Eigentlich kann ich nicht verstehen, wie man derlei sagen kann: Du behauptest, es können nur Christen gemeint sein um dann zuzugeben, dass es dafür keinerlei Beleg gibt. Bitte warum denn dann? Weil sich Tritheismus irgenwie so ähnlich anhört wie Trinität? Weil es ungeheuerlich ist, dass die Kirche im Arabien des 7. Jhd. in Arabien keine größere Relevanz hatte? Weil sonst das Christentum nicht genug gewürdigt worden wäre? Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das hat auch nichts mit einer angenommenen Fehlerlosigkeit des Koran zu tun. Das sind schlicht Tatsachen:
Ausgangspunkt war die Behauptung, der Koran würde die Trinität faslsch darstellen. Belegt wurde: der Koran spricht nie von Trinität. Belegt wurde, dass es außerkoranische Quellen über eine Verehrung Marias als Göttin gibt. Das ist glasklar mit Quellen belegt worden und Du versuchst jetzt irgendwelche Vermutungen Deinerseits als Fakten darzustellen. Und das auch noch in völliger Unkenntnis der Koranexegese. Man muss noch dazu sagen, dass Deine „Belege“ nicht über den synonymen Gebrauch von „Leuten der Schrift“ und Juden und Christen in Überschriften hinausgehen. Damit basiert Dein „Beleg“ darauf, dass irgendwer sich nicht erschöpfend mit dem Terminus befasst hat, weil dessen Artikel ein völlig anderes Thema hat. Ich war so freundlich auf eine islamwissenschaftliche Seite zu verweisen. Ich erwarte nicht, dass Du diese Inhalte annimmst, aber dann verschone mit mit endlosen Wiederholungen von Vermutungen.
Ja und du behauptest, die Sure richtet sich nicht an Christen aber kannst nicht sagen, an wen sich die Sure richtet. Das ist halt dein argumentatives Problem bzw der Zirkelschluss, dass es nicht falsch sein kann weil es im Koran steht.
Im Fall von Maria als Göttin beziehst du dich auf absolute Randgruppen zu denen die Quellenlage extremst dünn ist und von denen du auch nicht sagen kannst, ob die zu Mohammeds Zeit überhaupt existiert haben. Teilweise beziehen sich die Quellen nur auf einen Autor mit fragwürdigen Behauptungen. Sowas ist kein Beweis.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Collyridianism
1. Es geht um keine Sure, es geht um einzelne Verse.
2. Jeder Vers adressiert primär die anwesenden Zuhörer. Im konkreten Fall adressiert er auch diejenigen der Schriftbesitzer, die die kritisierten Inhalte teilen. Das nennt sich sinnerfassendes Lesen und nicht Zirkelsschluß.
3. Der Koran selbst ist ein historisches Zeugnis. Beispiel: wenn Marc Aurel in seinen Selbstbetrachtungen von Philosophen spricht, für die es sonst keine Belege gibt, bedeutet das nicht, dass er völlig bekloppt war und es diese nicht gegeben hätte.
4. Komplett Mekka war voll mit religiösen Randgruppen. Relevant ist jedoch: sie waren vor Ort und damit für Muhammad relevant.
5. Wie dünn die Quellenlage ist, ist zunächst zweitrangig, denn die Quellen bestätigen das, was der Koran sagt und widersprechen ihm nicht. Damit existieren bereits zwei Quellen unterschiedlichen Ursprungs. (auch der Koran ist ein historisches Dokument).
6. Unabhängig, ob Du das nun als Beweis anerkennen willst oder nicht, spielt das auch gar keine Rolle, denn letztlich basiert Deine ganze Argumentation (im Gegensatz zu der meinen) nach wie vor auf einem echten Zirkelschluß und etlichen Logiklöchern, denn
7. Du unterstellst dem Koran einen Fehler gemacht zu haben, weil er die Trinität falsch darstellen würde -> der Begriff Trinität kommt im Koran aber nicht vor. (Logikloch)
8. Du unterstellst dem Koran einen Fehler gemacht zu haben, weil die Bestätigung des Inhalts des Koran eine umstrittene externe Quelle sei. Das ist aber keine Falsifikation sondern allenfalls eine schwache Verifikation. (Logikloch)
9. Du unterstellst dem Koran einen Fehler gemacht zu haben, weil „Leute der Schrift“ ein mehrdeutiger Begriff ist, obwohl der Koran Religonen schlicht anders einteilt, als von Dir gewohnt. (Logikloch)
10. Du unterstellst dem Koran einen Fehler gemacht zu haben, weil da ein Fehler sein muss. (Zirkelschluß)
Ich hingegen sage lediglich: da steht nirgends was von Trinität und sogar außerkoranische Quellen bestätigen den Inhalt des Koran.
Falls Dir das, was ich schrieb bekannt vorkommt: das steht alles bereits im Artikel selbst.
Ich habe nie behauptet der Koran habe einen Fehler gemacht hat, weil Leute der Schrift ein mehrdeutiger Begriff ist, sondern ich habe gesagt, dass dieser Begriff leider sehr unpräzise ist.
Wäre er nämlich präzise könnten wir ganz anders diskutieren. Das ist dann schade aber nicht zwingend ein Fehler.
Auch der Maria Vers ist unpräzise. Christen sind natürlich eindeutig angesprochen, aber welche? Ich gehe natürlich davon aus, es sei die 99,9 % Mehrheit der Christen sein.
Du sagtest aber, es müssten ja andere Christen gewesen sein, obwohl du das natürlich nicht wirklicj beweisen kannst, dass es genau die Gruppen waren, über die es auch zudem nur sehr dünne Quellen gibt.
Als Beweis für die Existenz kommen in den Quellen solche Sätze:
“
Letztere führten die Jungfrau Maria als Gott ein oder verehrten sie jedenfalls als solchen indem sie ihr eine Art gedrehtes Gebäck (wie ein Zopf?) darreichten, das Collyris genannt wurde und somit dieser Sekte ihren Namen verlieh“
Also ein Gebäck darreichen ist der Beweis, dass diese Gruppe Maria als Göttin verehrt hat. Klingt für mich nicht überzeugend, aber das ist dann halt Ansichtssache. Einig werden wir uns da nicht.
Vielen Dank trotzdem für die Diskussion.
Die Inhalte unpräzise zu finden sagt nichts über selbige aber sehr viel über die eigene Erwartungshaltung aus, denn ganz offensichtlich trifft (der Inhalt ist da ja eindeutig) die Beschreibung ja eben nicht auf alle Christen zu, sondern die, auf die die Beschreibung zutrifft und eben nicht auf andere. Wieso man annimmt, dass es aber andere sein müssen, weil es ja keinen Beweis dafür geben würde, dass es andere überhaupt gäbe: also das soll welche Logik eigentlich erfüllen? Ich sage, dass der blonde junge mit dem Pickel auf der Stirn seine Hose falsch rum an hat und Du ziehst dann in Zweifel, dass es diesen Jungen gibt, weil dir ein solcher Junge unbekannt ist. Interessant zu welchen Verrenkungen der menschliche Geist doch im Stande ist.
Speiseopfer sind für Dich also kein Hinweis auf eine göttliche Verehrung? Ist ja nicht so, dass die komplette menschliche Geschichte voll von derlei wäre.
https://core.ac.uk/download/pdf/35122692.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Opfer_(Religion)#Mincha_(%D7%9E%D7%A0%D7%97%D7%94)_(%E2%80%9ESpeiseopfer%E2%80%9C)
Alles in allem läuft Deine Argumentation darauf hinaus, dass Muhammad nicht mal in der Lage gewesen sei zu verstehen, was die Menschen in Mekka glaubten und taten. Dein Beleg: der Glaube der Christen außerhalb von Mekka. Ja, da werden wir uns in der Tat nicht einig werden.
Schade, dass die meisten Schreiberlinge hier Deinen Text nicht richtig gelesen haben, und offensichtlich auch keine Expertise darin haben, welche Sekten ihre eigene Religion in Arabien hervorgebracht hat. Den Kommentatoren hier geht es darum, ihr Dogma von den „unwissenden Muslimen“ zu verteidigen, dabei würde schon ein Blick ins „Lexikon für Theologie und Kirche“ reichen, um sich über diese Entwicklungen zu informieren. Danke für Euren sehr guten Artikel.