Shahr Ramadan – Ein neuer Ansatz – Bruder Ayman – Übersetzung Bruder Timur

3
(2)
Print Friendly, PDF & Email

Verfasst von Bruder Ayman am 20.11.2004 auf http://free-minds.org/forum/index.php?topic=9188.0, frei von mir ins Deutsche übertragen.

Jedes Jahr streiten sich für gewöhnlich Anhänger diverser Sekten über den Beginn und das Ende des sogenannten Ramadan. Dieses Jahr ist keine Ausnahme und so beendeten einige Ländern den sogenannten Ramadan einen Tag vor anderen.


Im sogenannten islamischen Kalendar hängt der Beginn des Ramadan von der Sichtung der neuen Mondsichel ab. Die Sichtung der neuen Mondsichel ist keine leichte Aufgabe und nur erfahrene Beobachter sind unter optimalen Sichtbedingungen in der Lage die Neumond-Sichel zu sehen. Daher sieht die große Mehrheit der Leute niemals die Neumond-Sichel, sondern lediglich die 1-2 Tage alte Mondsichel. Diese Schwierigkeit ist ein Hauptgrund für den jährlichen Streit über die Zeitbestimmung. Was viele Leute nicht wissen ist, dass der Beginn des sogenannten Ramadan neben der Sichtung der Neumond-Sichel von einer Unzahl an weiteren Faktoren abhängt.
Der sogenannte islamische Kalendar wurde zur Zeit des Kalifen Omar eingeführt, lange nach dem Tod des Propheten und der Offenbarung der großen Lesung (des Koran, Anm. des Übersetzers). Dies wird von archäologischem Beweismaterial, bestehend aus Münzen und Manuskripten aus der Ära, bestätigt. [Siehe: Alan Jones, „The Dotting Of A Script And The Dating Of An Era: The Strange Neglect Of PERF 558“, in Islamic Culture, 1998, Volume LXXII, No. 4, pp. 95-103.]

Interessanterweise erscheint das Wort „Hijri“ erst sehr viel später in Manuskripten, sodass wir nicht wirklich wissen, worauf diese willkürliche Datierung der neuen Ära basierte.

Einer der Faktoren, die Einfluss auf den Beginn des heutigen sogenannten Ramadan haben, hängt von der Festlegung des Startpunkts des sogenannten islamischen Kalendars ab. Wäre der Startpunkt zum Beispiel auf einen drei Jahre früheren Zeitpunkt gesetzt worden, so wäre in diesem Jahr die Datierung des Ramadan einen Monat früher. Wie ich oben bereits erwähnte, wissen wir aus nachprüfbarem archäologischem Beweismaterial, dass der neue Kalendar um das Jahr 638 n.Chr. eingeführt wurde, lange nach dem Tod des Propheten. Mehrere Generationen später kursierte die Geschichte, dass Omar nach Beratung mit weiteren Personen entschieden hatte, das Jahr der „Hijra“ zum ersten Datum der neuen Ära zu machen. Die Zeitbestimmung des Ramadan ist heute somit nicht nur von der Sichtung der neuen Mondsichel abhängig, sondern zudem von einer willkürlichen Entscheidung, die vor vielen Jahrhunderten getroffen wurde.

Eine Randbemerkung: Traditionalisten behaupten, der Prophet habe zum ersten Mal im zweiten Jahr nach der Auswanderung/“Hijra“ gefastet. Dies bedeutet also, dass ihnen zu Folge 2:185 früh in Yathrib offenbart wurde. Die Traditionalisten behaupten desweiteren, dass Kapitel 9 (in welchem sich ihrer Behauptung gemäß der angebliche Befehl zur Änderung des Kalendards befindet) im letzten Jahr vom Lebens des Propheten offenbart wurde. Indem sie an dieser traditionellen Sichtweise festhalten und den sogenannten islamischen Kalendar auf das angebliche erste Jahr der „Hijra“ rückdatieren, unterstellen die Sektierer, dass der Prophet in seinem ganzen Leben zu falschen Zeitpunkten fastete (siehe Anhang).

Ein weiterer Faktor, von dem der Beginn des heutigen sogenannten Ramadan abhängt, ist die Anordnung der Monate zu der Zeit, als der Kalendar eingeführt wurde. In „vorkoranischer“ Zeit benutzten die Araber nicht bloß einen einzelnen Standard-Kalendar. Die Araber verwendeten Kalendar, die auf einem 4,5, und 6-Jahreszeiten-System basierten. Einige „vorkoranischen“ Araber benutzten das Kalendar-System der Perser. Andere verwendeten das Kalendar-System der Juden und wieder andere das Kalendar-System der Römer. Die Nabatäer pflegten die Monate mithilfe des Zodiakus anzugleichen und so benutzten einige Araber das auf Sternen basierende Kalendar-System. Die Rabi3-Monate-Etymologie verzeichnet Beweidung im Frühling und im Herbst. Die regenerische Jahreszeit, welche das für die Beweidung nötige Graswachstum begünstigen würde, tritt in Arabien im Herbst auf. Dies wird bestätigt durch Kenntnisse über Araber, die vor dem sogenannten islamischen Kalendar ein 6-Jahreszeiten-System verwendeten, welches den Herbst in Rabi3 Althani (Frühherbst) und Kharif (Spätherbst) unterteilte. Jede Jahreszeit dauerte in diesem System zwei Monate. Der neue Omar-Kalendar, den wir heute haben, besitzt eine andere Anordnung der Monate. Auch die willkürliche Entscheidung, die Monate neu anzuordnen, beinflusst, wann der heutige sogenannte Ramadan stattfindet.

Zusätzlich zu der Sichtung der neuen Mondsichel haben wir also zwei weitere völlig willkürliche Faktoren, die den Beginn des sogenannten Ramadan beinflussen. Der heutige sogenannte Ramadan ist somit im Grunde vollkommen willkürlich and es besteht kein Unterscheid zu einem zufälligen Herausnehmen eines Monats für das Fasten.

Das Problem der Festlegung auf einen willkürlichen, Ramadan genannten Monat ist dieselbe Art von Problem, dem Juden, Christen und Sektierer bei der Festlegung ihrere „heiligen“ Tage innerhalb einer willkürlichen Woche begegnen. Sektierer behaupten zum Beispiel, dass der Freitag, den sie Al-Jum3at benannten (im Gegensatz zum Gattungsnamen „ywm al-jum3at“/ Zeit der Versammlung in der großen Lesung) ein spezieller „heiliger“ Tag sei, an welchem gemäß ihrer Traditionen Adam erschaffen wurde. Es ist für viele Leute schwer zu verstehen, dass die Woche völlig willkürlich ist. Doch es ist Fakt, dass die Woche nicht immer aus 7 Tagen bestand, und so wurden Wochen bestehend aus 4 bis 20 Tagen befolgt. Zum Beispiel benutzten die alten Ägypter eine 10-Tage-Woche, während die Maya eine 20-Tage-Woche verwendeten. Die Woche war typischerweise das Intervall von einem Markttag zum anderen. 4 bis 20 Tage gaben den Bauern und Handwerkern ausreichend Zeit, um Güter zu sammeln und zu transportieren. Daher hängt das Auftreten des Freitags davon ab, wann die 7-Tage-Woche willkürlicherweise eingeführt wurde und mit welchem Tag sie begann.

Es liegt nichts Falsches oder Verbotenes in einer willkürlichen Zeitskala ansich. Das Problem liegt vielmehr darin, so zu tun, als müsse sich Der Gott (wie in Allah mit Artikel, Anm. d. Übersetzers) irgendwie der menschengemachten Zeitskala anpassen, und den Leuten zu erzählen, dass Der Gott das Fasten in diesem oder jenem völlig willkürlichen Zeitrahmen verordnet habe oder einen willkürlichen Tag als „heilig“ anzunehmen. Ein weiteres Problem mit solch willkürlichen Zeitskalen ist, dass sich Fehler, die zu Beginn ihrer Einführung gemacht wurden, in die Zukunft fortpflanzen und immer größer und größer werden. Dies sollte nicht der Fall sein, da wir nicht verantwortlich sind für die Fehler jener, die vor uns kamen. Folglich sollte eine effektive Methode zur Bestimmung einer Zeitskala nicht eine sein, die es erlaubt, dass sich solche Fehler fortpflanzen. Es sollte eine sein, die es Gläubigen zu jedem Punkt der Zeit erlaubt die Anweisungen Des Gottes in korrekter Weise zu befolgen, unabhängig davon, was ihre Vorgänger entschieden zu tun oder nicht zu tun. Dies ist unmöglich mit dem heutigen sogenannten islamischen Kalendar, der – wie wir sahen – von Entscheidungen beeinflusst ist, die vor vielen Jahrhunderten getroffen wurden .Wie wir vorhin außerdem sahen, besteht ein weiteres Problem darin, dass die Menschen heute wie in der Vergangenheit unterschiedliche Kalendarsysteme verwendeten. Eine universelle Anweisung, die von jedem verstanden werden soll, würde am besten auf klaren kosmischen Phänomenen basieren und gewiss nicht auf menschengemachten Kalendarsystemen.

Nun, da wir das Problem vorgestellt haben, lasst uns für die Lösung in die große Lesung schauen.

 

2.185 Es ist „shahr ramadhan“, in dem der Koran als Rechtleitung herabgesandt wurde, Klarstellungen über die Rechtleitung und die Unterscheidung. Wer nun unter euch „al-shahr“ bezeugt, so soll er ihn fasten. Und wer krank oder auf Reisen ist, dann gilt für ihn eine Zählung späterer Tage. Gott möchte für euch die Erleichterung und möchte für euch nicht die Erschwernis. So sollt ihr die Zählung vervollständigen und Gott hochpreisen dafür, dass Er euch rechtleitete, auf dass ihr dankbar seid

Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass das Wort „shahr“ Monat bedeute. Der Begriff „shahr“ bedeutet jedoch nicht Monat. Gemäß klassischer Arabisch Wörterbücher, pflegten die Araber den Mond „shahr“ zu nennen. Nur welche Mondphase beinhaltet das Word shahr?

Die Etymologie des Wortes „shahr“ wird von klassischen Arabisch Wörterbüchern sehr ausgiebig behandelt. In der Erörterung von „shahr“ gibt es etwa „ash-harat“, ein Derivat von „shahr“, welches eine schwangere Frau mit rundem Bauch beschreibt. Desweiteren bedeutet „shahira(t)“ eine große, breite Frau. „ash-har“ beschreibt die helle, weiße Farbe von Blumen. Die primäre Bedeutung von „shahr“ ist „etwas offensichtliches“, „etwas allgemein bekanntes“, „etwas breites“, „etwas helles“. Daher deutet die ganze Etymologie des Wortes „shahr“ unbestreitbar auf den deutlichen, großen, runden, hellen Vollmond hin und nicht auf die dünne, unscheinbare, dunkle Neumond-Sichel.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass es einen „vorkoranischen“ Monat mit dem Namen Ramadhan gab. Der Gattungsname „ramadhan“ bedeutet „sengende Hitze“. Das einzige Derivat von „R-M-Dh“ in der großen Lesung ist das Wort „ramadhan“, welches nur ein einziges Mal vorkommt. Daher gibt es keine Möglichkeit die Bedeutung auf direkte Weise mit der Verwendung in anderen Versen zu vergleichen.

Allerdings kann man die Bedeutung auf indirektem Wege verifizieren. Verse wie 2:217 deuten darauf hin, dass es schwere Kämpfe während „al-shahr al-7aram“ gab. Wir wissen außerdem, dass der gesamte Kontext von Kapitel 9 (oder die zweite Hälfte vom sehr langen Kapitel 8, da die „bism Allah“ die einzige Trennung darstellen) die Bekämpfung der Götzendiener ist, die ihren Vertrag gebrochen hatten. Ein Zeichen in Vers 9:81 weist darauf hin, dass ein besonders schwerer Kampf, vor dem sich die Heuchler fürchteten, in eine heiße Zeit des Jahres fiel. Kurz nach 9:82, geht es in 9:86 um ein Kapitel, das zu jener Zeit herabgesendet wurde, und aus 2:185 wissen wir, dass es „shahr ramadhan“ ist, in welchem die große Lesung herabgesendet wurde. Dies liefert eine zusätzliche Verbindung zwischen „shahr ramadhan“ und „al-shahr al-7aram“. Somit bestätigen Indizien aus der großen Lesung, dass „al-shahr al-7aram“/ „shahr ramadhan“ eine heiße Zeit des Jahres ist und bestärken die Bedeutung im Wörterbuch.

Lasst uns nun mit diesem Verständnis die oben begonnene Übersetzung von 2:185 vervollständigen:

2.185 Es ist der Vollmond sengender Hitze, in dem der Koran als Rechtleitung herabgesandt wurde, Klarstellungen über die Rechtleitung und die Unterscheidung. Wer nun unter euch den Vollmond bezeugt, so soll er ihn fasten. Und wer krank oder auf Reisen ist, dann gilt für ihn eine Zählung späterer Tage. Gott möchte für euch die Erleichterung und möchte für euch nicht die Erschwernis. So sollt ihr die Zählung vervollständigen und Gott hochpreisen dafür, dass Er euch rechtleitete, auf dass ihr dankbar seid

2:185 beinhaltet nun die vollständigen Informationen, die wir benötigen, um zu wissen, wann wir mit dem Fasten beginnen sollen. Es sind die vollständigen Informationen unabhängig davon, welches Kalendarsystem jede Nation oder Gruppe verwendet, da sie auf keinerlei Kalendarsystem beruhen sondern auf leicht zu bezeugenden kosmischen Phänomenen.

Wann beginnt sengende Hitze stattzufinden? Die Zeit sengender Hitze beginnt nach der Sommersonnenwende. Dies ist die Zeit, in welcher die Sonne an ihrem höchsten Punkt ist und der Schatten daher am geringsten. In Vers 25:45 geht es um die indikative Beziehung zwischen Sonne und Schatten. Es ist nach der Sommersonnenwende, dass das Wetter anfängt heiß zu werden.

Interessanterweise ist der Vollmond um die Sommersonnenwende etwas besonderes, da er einem niedrigerem Pfad durch den Himmel folgt als die Vollmonde im Rest des Jahres und aus irgendeinem Grund sind unsere Gehirne so gestrickt, dass wir solche Vollmonde als größer als normal wahrnehmen. Tatsächlich wird uns der Vollmond nicht nur größer als normal erscheinen, sondern der tief hängende Vollmond nimmt eine orangene Färbung an; als Resultat vom Mondlicht, das in der staubigen Erdatmossphäre gestreut wird. Aus dem gleichen Grund, dass Warnlichter orange sind, erzeugt diese orangene Färbung einen starken visuellen Reiz, schont die Nachtsicht des Beobachters und erlaubt es ihm die Form und die Details des Mondes besser zu sehen als normal (während des Autofahrens haben wir alle erlebt, wie weiße Scheinwerfer diese Fähigkeiten vermindern). Demzufolge ist der Vollmond nach der Sommersonnenwende leichter zu bezeugen. Da dieser orangene Mond erscheint, während die Tage am längsten sind, ist es in der Zeit seines Erscheinens desweiteren immer noch hell und heiß draußen. All diese Zeichen sind sicherlich kein Zufall.

(Anm. d. Übersetzers: Folgender Link führt zu der Aufnahme eines orange leuchtenden Juli-Monds: http://theagavin.files.wordpress.com/2011/09/zumwalt-full-moon-2.jpg)

Die nächste Frage, die sich stellt, geht um das Jahr. Ist das Jahr in der großen Lesung solar oder lunar?

10.5 Er ist es, Der die Sonne zu einer strahlenden Helligkeit machte und den Mond zu einem Schein und ihm Phasen machte; auf dass ihr die Anzahl der Jahre wisst und die Berechnung. Der Gott schuf dies nicht außer mit der Wahrheit, Er erklärt Seine Zeichen einem Volk, das weiß

An 10:5 kann man sehen, dass die Anzahl der Jahre und die Berechnung mithilfe von entweder Sonne und Mond oder einem dieser beiden ermittelt werden kann. Allerdings wird keine spezielle Phase des Mondes erwähnt. In 17:12 ist ein weiteres Zeichen, das völlig klar macht, dass das Jahr solar ist.

17.12 Wir machten den Tag und die Nacht zu zwei Zeichen: Das Zeichen der Nacht löschten Wir aus, während wir das Zeichen des Tages sichtbar machten, auf dass ihr nach der Gunst eures Herrn trachtet, und auf dass ihr die Anzahl der Jahre und die Berechnung kennt, und Wir erklärten alle Dinge im Detail

Angesichts der Tatsache, dass Nacht und Tag natürlich von der Sonne bestimmt sind und nicht vom Mond, lässt das Zeichen in 17:12 überhaupt keinen Zweifel darin, dass das Jahr solar ist.

Noch mehr Bestätigung gibt es in den Versen 12:47-49, in welchen über das Jahr eindeutig als Sonnenjahr geredet wird, denn es gibt einen klaren Bezugs zu landwirtschaftlichen Zyklen und der Planung der Ernte, was aber gemäß Jahrezeiten getan werden müsste, die sich nicht von einem Jahr aufs andere ändern.

2:189 ist ein Vers, der sehr oft falsch übersetzt wird und daher für Verwirrung sorgt. Hier ist die falsche Übersetzung von Yusuf Ali:

2.189 Yusuf Ali: Sie fragen die nach den Neumonden: Sage: Sie sind nichts als Zeichen, um bestimmte Zeiträume zu markieren in (den Angelegenheiten) der Menschen, und für die Pilgerfahrt. Es ist keine Tugend, wenn ihr eure Häuser von hinten betretet: Es ist Tugend, wenn ihr Allah fürchtet. Betretet die Häuser durch die ordentlichen Türen: Und fürchtet Allah: Auf dass ihr erfolgreich seid.

Man beachte bitte, dass Yusuf Ali und die meisten anderen Übersetzer „ahila(t)“ (den Plural von „hilal“) als Neumonde übersetzen. Die Bedeutung für „hilal“, die man in Arabisch Lexika wie Al-Mo7it, Al-Wasit and Lisan Al-3arab finden kann, ist jedoch eine andere. Die Lexika sagen aus, dass „hilal“ der Mond sowohl in seinem Anfang als auch seinem Ende sei. Dennoch ignorierten die meisten Übersetzer aus irgendeinem Grund diese Tatsache und behaupteten stattdessen, dass „hilal“/“ahila(t)“ ausschließlich der Neumond sei. Lasst uns nun „Neumonde“ mit der korrekten Übersetzung ersetzen:

2:189 Sie fragen dich nach den Mondsicheln, Sage: „Sie sind Zeitbestimmungen für die Leute und für die Debatte.“ Und Frömmigkeit ist es nicht, dass ihr ein Haus von seiner Hinterseite betreten würdet, aber es ist Frömmigkeit rechtschaffen zu sein und zu den Häuser durch ihre Hauptüren zu kommen. Und seid Gottes gewahr, auf dass ihr erfolgreich seid.

Entsprechend der korrigierten Übersetzung, können Mondsicheln im Allgemeinen (sowohl die abnehmende Sichel als auch die zunehmende Sichel) als Mittel für die Zeitbestimmung dienen.

7:142 ist ein weiterer Vers, der über Zeitbestimmung/“myqat“ redet. Dort wird beschrieben, dass Moussa die „myqat“/ Zeitbestimmung vervollständigt. „myqat“/“mawaqit“ kann also eine Zeitbestimmung bzw. Zeitbestimmungen für die Vervollständigung von etwas kennzeichnen.

7:142 Und Wir bestimmten für Moussa dreißig Nächte, und wir vervollständigten sie mit zehn: Derart wurde die Zeitbestimmung seines Herrn vervollständigt auf vierzig Nächte…

Auch in 89:2 lesen wir etwas über 10 Nächte.

Interessanterweise sind es exakt 10 Nächte, die der Vollmond braucht, um die Sichel-Stufe zu erreichen. Man beachte die Beziehung zwischen den 10 zusätzlichen Nächten in 7:142 und den 10 Nächten der „7hajj“/Debatte in 2:196. Wir lesen über 10 Nächte in 2:196, drei während des „7aj“/Handels und sieben, wenn jene zurückkehren deren Familien nicht in der Einrichtung des Hörens und Befolgens der Restriktion/“al-masjid al-haram“ waren. Was jene angeht, deren Familien in der Einrichtung des Hörens und Befolgens der Restriktion sind, so würden diese die vollen 10 Tage verweilen. Dies ergibt Sinn, da jene, deren Familen sich nicht nach der Wahrheit unseres Herrn orientieren, früher nach Hause gehen sollten, um ihren Familien über das, was sie hörten, zu unterrichten. Indem wir 2:189, 7:142 und 2:196 zusammensetzen, können wir somit sehen, dass die „ahila(t)“/Mondsicheln Mittel der Zeitbestimmung für die Vervollständigung der „7ajj“/Debatte bieten und nicht ihres Beginns.

Aus Vers 2:189 wissen wir außerdem, dass wir Häuser durch die deutlichen Vordertüren betreten sollen und nicht durch die unklare Hinterseite. Dies weist uns darauf hin, dass die „7ajj“/Debatte mit dem deutlichen Vollmond beginnt und dass die undeutliche Mondsichel die „7ajj“/Debatte beendet. Auf diese Weise dauert sie 10 volle Tage, was der exakte Zeitraum von Vollmond bis Mondsichel ist:

<–10 Tage–><–abnehmende Sichel 4-5 Tage–><–zunehmende Sichel 4-5 Tage–><–10 Tage–>

Auf diese Art bieten die Mondsicheln eine Zeitbestimmung für den „7aj“/Handel. Darüber hinaus findet der „7aj“/Handel an bekannten abgezählten Tage bei den vier Restriktions-„ash-hur“/ Vollmonden statt, beginnend mit dem Vollmond sengender Hitze/“ramadhan“ nach der Sommersonnenwende. Dies gibt den Leuten vier Gelegenheiten pro Jahr sich für die „7ajj“/Debatte zu treffen.

Vers 2:184 redet über das Fasten an wenigen/“ma3dooat“ days. Das Wort „ma3dooat“ bezeichnet typischerweise eine Zahl zwischen 3-10, da der Begriff für Zahlen verwendet wird, welche sogar einfach mit den Fingern der Hand gezählt werden können. Wie wir bereits sahen, zeigt 2:196, dass die volle Zeit der „7ajj“/Debatte 10 Tage beträgt für jene, deren Familien in der Institution des Hörens und Befolgens der Restriktion sind, und drei Tage für jene, deren Familien es nicht sind (darf auf 2 gekürzt werden gemäß 2:203) . In 2:185 beträgt folglich die vollständige Zählung 10 Tage, was wiederum der exakte Zeitraum zwischen Vollmond und Mondsichel ist. Somit dient die Mondsichel erneut als Mittel der Zeitbestimmung, in diesem Fall, um die Zeit des Fastens zu bestimmen.

Nun wäre ein guter Zeitpunkt, um herauszufinden, wie die restringierten Vollmonde in all dies hineinpassen. Lasst uns als erstes die traditionelle Sichtweise betrachten. Die Begründung für den sogenannten islamischen Kalendar wird immer mit Vers 9:37 gegeben:

9:37 Doch der „nasi’a“ ist eine Zunahme an Ableugnung, wodurch jene, die ableugneten, fehlgeleitet sind. Sie erlauben ihn in einem Jahr und restringieren ihn im anderen Jahr, um die Zählung, die Der Gott restringiert machte, zu umgehen; So erlauben sie, was Der Gott restrinigiert machte! Ihre bösen Taten wurden ihnen ausgeschmückt und Der Gott leitet nicht die ableugnenden Leute.

Der ganze Mondkalendar wurde eingeführt, um den „nasi’a“ zu vermeiden. Interessanterweise gibt es dennoch keine Einigkeit darüber, was das Wort „nasi’a“ überhaupt bedeutet. Einige Leute behaupten, dass es die Hinzufügung eines Schaltmonats sei. Andere behaupten, es sei die willkürliche Zuordnung der restringierten „ash-hur“ am Anfang eines jeden Jahres. Alle klassischen Arabisch Wörterbücher sagen aus, dass „nasi’a“ Verschiebung bedeutet und dass die Araber den Beginn der restringierten „ash-hur“ zu verschieben pflegten, indem sie den Monat Safar restringiert machten statt Mu7aram. Gemäß der Etymologie des Wortes, welche auf „Verschiebung“ hinweist, sind die Wörterbücher sehr wahrscheinlich am korrektesten und ihr Bedeutungsgehalt hat nichts damit zu tun, den Kalendar zu einem Mondkalendar zu ändern, denn die willkürliche Zuweisung eines restringierten „shahr“ kann in einem Mondkalendar genau so leicht verschoben werden, wie in einem Sonnenkalendar.

Ein weiterer Vers, der dafür benutzt wird einen reinen Mondkalendar zu rechtfertigen, ist Vers 9:36. Hier ist eine auf unseren Ergebnissen basierende Übersetzung von 9:36:

9:36 Die Zählung der Vollmonde bei Dem Gott ist zwölf im Buch Des Gottes an dem Tag, an dem Er die Himmel und die Erde erschuf; vier von ihnen sind restrinigiert. Dies ist die rechte Obliegenheit; also tut euch selbst kein Unrecht; und bekämpft jene, die Partner beigesellen, allesamt, so wie sie auch allesamt bekämpfen und wisst, dass Der Gott mit den Vorausdenkenden ist.

Nun wird es Leute geben, die darauf verweisen, dass die Anzahl der Vollmonde in manchen Jahren tatsächlich 13 beträgt. Allerdings sind wir nicht auf die Anzahl („3adad“) der Vollmonde in einem Jahr bedacht. Wir sind auf die Zählung („3idat“) der Vollmonde in einem Jahr bedacht.

Lasst mich ein Beispiel anführen, um den Unterschied zwischen „3adad“ und „3idad“ zu veranschaulichen. In sogenannten islamischen Ländern legen die Scheidungsgesetze fest, dass es eine dreimonatige Wartezeit gibt, bevor eine Scheidung endgültig wird. Folglich würde die Scheidung eines Ehepaares, das sich am 7. September scheiden lässt, am 7. Dezember vollendet sein, sofern der Gregorianische Kalendar benutzt wird. Oder wenn man dasselbe Prinizip auf den sogenannten islamischen Kalendar anwendet, würde die Scheidung eines Ehepaares, das sich am 12. Mu7aram scheiden lässt, am 12, Rabi3 Al-Thani vollendet sein. Demgemäß ist die Anzahl an Monaten 3 und die Wartezeit beträgt in beiden Fällen etwa 90 Tage. Wie wir sehen werden, unterscheidet sich dies von der Zählung „3idat“.

Vers 2:228 bietet interessante Hinweise darauf, wie sich die Zählung von der absoluten Anzahl unterscheidet. Er zeigt uns, wie Wartezeiten und „Shahr“ bemessen werden.

Aus den Versen 2:226-228 kann ersehen werden, dass Vers 2:228 eine zusätzliche Wartezeit von von drei Menstruationen vorschreibt, sofern sich das Ehepaar nach der anfänglichen Wartezeit von 4 „ash-hur“ für die Scheidung entschließt.

Hieran ist interessant, dass das Zählen von 3 Menstruationen 56+7=61 Tage (falls die Dame ihre Menstruation direkt nach der Scheidung hat) bis 82 Tage ergeben könnte (falls die Dame direkt vor der Scheidung ihre Menstruation beendet), unter der Annahme, dass der durchschnittliche Menstruationszyklus 28 Tage beträgt. Dies ist natürlich ein Unterschied zu den 90 Tagen, die wir vorher für das Abwarten von 3 Monaten gefunden haben.

Angenommen ein Zyklus von Vollmond zu Vollmond betrüge 30 Tage, dann würde das Abwarten von 4 „Vollmonden“ in Vers 2:226 zwischen 90 Tagen (falls direkt nach der Trennung des Ehepaares ein Vollmond erscheint) und 119 Tagen liegen (falls direkt vor der Trennung des Ehepaares ein Vollmond erschien). Wiederum unterscheidet sich dies von den 120 Tagen der absoluten 4 Monate.

Eine weitere interessante Beobachtung ist, dass Vers 2:234 für die Frau, deren Ehemann starb, über 4 „ash-hur“ plus 10 (Tage?/Nächte?) redet. Was sind die 10 Tage/Nächte nach dem Vollmond? Wie wir bereits gesehen haben, ist es die Zeit, die der Vollmond benötigt, um wieder die Sichel-Stufe zu erreichen. Also haben wir hier die Mondsichel als Mittel der Zeitbestimmung mit dem Zweck, die Wartezeit zu erfassen.

Hierin liegt ein Zeichen, das uns helfen kann, Vers 9:36 korrekt zu verstehen. Wenn Der Gott die Anzahl (sprich eine absolute Anzahl) meinen würde, dann wäre die absolute Anzahl an Vollmonden nicht zwölf, sondern würde in die Milliarden gehen, angesicht der Tatsache, dass einige Milliarden Jahre vergangen sind, seitdem Er den Mond und die Erde erschuf. Folglich ist hier keine absolute Anzahl gemeint, sondern wie wir die Vollmonde in einem Jahr zählen sollen. Was Der Gott uns sagt ist, dass wir stets 12 Vollmonde in einem Jahr zählen sollen, von denen wir vier als restringiert zählen sollen. Wir starten bei der uns gegebenen Markierung. Demnach wäre in einem Sonnenjahr, das mit der Sommersonnenwende beginnt, der erste zu zählende Vollmond jener nach der Sommersonnenwende und das ist der Vollmond „ramadhan“/sengender Hitze. Was geschieht nun in den gelegentlichen Jahren, in welchen wir 13 Vollmonde von einer Sommensonnenwende zur nächsten haben? Die Antwort ist, dass wir den 13ten Mond ganz einfach nicht zählen. Dies würde die Zählung automatisch wieder in Ordnung bringen und der Vollmond „ramadhan“/sengender Hitze wäre immer der erste Mond nach der Sommersonnenwende. Es ist ein sehr klarer und erstaunlich einfacher Mechanismus. Es bedarf lediglich, dass wir Dem Gott unser Vertrauen geben und pro Jahr nur 12 Vollmonde zählen, obwohl wir gelegentlich 13 sehen.

Nun, da wir das Rätsel schlussendlich gelöst haben, lasst uns unsere Aufmerksamkeit wieder auf die restringierten Vollmonden richten. Wir haben bereits ermittelt, dass der erste Vollmond nach der Sommersonnenwende (der Vollmond „ramadhan“) der erste restringierte Vollmond ist. Folglich liefert uns das Abzählen von vier Vollmonden, beginnend mit dem ersten Vollmond nach der Sommersonnenwende, die restringierten vier Vollmonde und wie gehabt bestimmt die Mondsichel das Ende des Zeitraums (ein Zeitraum von ungefähr 90+10 ≈ 100 Tagen). Die Sommersonnenwende findet Ende Juni statt (um den 22. Juni). Der Vollmond sengender Hitze wäre 0-30 Tage danach. Demzufolge, begönnen die restringierten Vollmonde im Durchschnitt um den Anfang der zweiten Juniwoche und würden um die dritte Oktoberwoche enden (dies ist der Durchschnitt, es könnte aber früher sein oder erst Ende Oktober, abhängig davon, wann der erste Vollmond nach der Sommersonnenwende erschien). Somit decken die Restriktions-Vollmonde ungefähr die Zeit von der Mitte des Sommers bis zur Mitte des Herbstes ab.

Die zeitliche Bestimmung der Restriktion ist bedeutungsvoll, besonders angesichts der Tatsache, dass die Restriktion das Jagen wilder Tiere betrifft. Interessanterweise umfasst die Restriktion keine domestizierten Nutztiere (siehe 5:1). Wieso ist das so? Die Antwort könnte sein, dass die meisten wilden Tiere und sogar wilden Vögel im Sommer gebären. Durch die Tötung eines wilden weiblichen Tiers würde man nicht nur dieses Tier töten, sondern unvermeidlicherweise auch all seinen neugeborenen Nachwuchs, der nicht in der Lage wäre, sich alleine zu ernähren und durchzuschlagen. Desweiteren gibt das Auffinden der neugeborenen Tiere dem Jäger einen unfairen Vorteil, da die Mutter manchmal zögert sie zu verlassen oder der Jäger einfach in der Nähe warten kann, bis die Mutter zu ihnen zurückkehrt, um sie dann mühelos zu erlegen. Wenn andererseits die Mutter eines domestizierten Nutztieres getötet wird, kann ihr Nachwuchs problemlos von den Leuten gepflegt werden und wird gut überleben. Unsere Untersuchung lässt natürlich erkennen, dass sich der Zeitraum der Restriktion auf der südlichen und nördlichen Hemisphäre unterscheiden würde. Das ist in Ordnung. Nichts in der großen Lesung weist darauf hin, dass sie für die Menschen überall auf der Welt gleich sein müsste. Wir sollten uns hin zur Wahrheit von unserem Herrn orientieren, wo auch immer wir uns befinden, ob in der südlichen oder in der nördlichen Hemisphäre (siehe 2:149).

Abschließend lässt sich sagen, dass Der Gott uns eine eindeutige Markierung für die Restriktions-Monate gegeben hat. Diese eindeutige Markierung ist unabhängig von irgendwelchen menschengemachten Kalendarsystemen und beruht stattdessen auf leicht zu bezeugenden kosmischen Phänomenen. Der orangene Vollmond nach der Sommersonnenwende, der für den Beobachter deutlicher und größer erscheint und direkt in der Sichtlinie liegt, kann von nahezu jedem bezeugt werden, sodass sogar primitive Gesellschaften, die nicht die Möglichkeit haben die Mondzyklen im Voraus zu berechnen, ihn bezeugen können. Vers 2:185 sagt nicht „wem auch immer über „als-shahr“ berichtet wird von jemandem, dem wiederum von einem Mullah darüber berichtet wurde“, er sagt „wer auch immer „al-shahr“ bezeugt“. Dies ist die einfachste und direkteste Methode, die die wenigsten Unstimmigkeiten hervorrufen würde, egal wie primitiv oder fortgeschritten eine Gesellschaft ist und egal was für ein menschengemachtes Kalendarsystem sie verwendet. Darüber hinaus ist diese Markierung unbeeinflusst von willkürlichen Entscheidungen, die Völker, die vor uns kamen, getroffen haben, und wir brauchen diese Entscheidungen nicht vorbehaltlos und blind akzeptieren. Somit können, jene die Glauben besitzen, jederzeit – jetzt und in der Zukunft – einen Neuanfang machen und das System auf die wahre Markierung zurücksetzen. Es ist also ohne Frage eine solide Lösung für die Zeitbestimmung, welche nicht von Fehlern beeinflusst wird, die von jenen verbreitet wurden, die vor uns kamen.

Interessanterweise haben wir, nachdem wir den Artikel fertiggestellt hatten, unbeabsichtigterweise herausgefunden, wann genau die Nacht der Bestimmung („laylat al-qadr“) stattfindet. Die große Lesung wurde schlichtweg in der Nacht des Vollmondes sengender Hitze herabgesandt.

Obwohl wir viele Fragen beantwortet haben, bleiben wie üblich viele Fragen offen. Was ist z.B der Unterschied zwischen „3am“ und „sana(t)“, falls es denn einen gibt? Beide werden gleichermaßen als „Jahr“ übersetzt, was jedoch aufgrund von Vers 29:14, in welchem beide Begriffe verwendet werden, unwahrscheinlich erscheint.

WICHTIGE ERKLÄRUNG:

2:2 Dies ist die Schrift, kein Zweifel in ihr, eine Rechtleitung für die Achtsamen

Dieser Artikel gibt meine persönliche Interpretation der Verse der Lesung wieder, Stand 14. November 2004. Ich werde versuchen mein Verständnis der großen Lesung und des Universums zu verbessern, außer Der Gott will, und vielleicht leitet mich mein Herr zu dem, was näher an Vernunft ist. Bitte überprüft alle Informationen für euch selber, wie es in 17:36 befohlen ist und erinnert euch daran, dass die vorausdenkendste Antwort auf 45:6 schlichtweg „keine“ ist. Wenn Der Gott wollte, wird die Auwirkung dieses Artikels positiv sein.

 

ANHANG

Entprechend unverifizierbarer Hörensagen-Geschichten wird behauptet, dass Abu Musa Asha’ari, der Gouverneur von Basra, dem Kalifen Omar folgendes geschrieben habe:

„Amir-ul-Morminin, wir erhalten von dir dann und wann Anweisungen, aber da die Briefe undatiert sind und die Inhalte der Briefe manches Mal voneinander abweichen, wird es schwierig festzustellen welche Anweisungen zu befolgen sind.“

Die unverifizierbare Hörensagen-Geschichte von der Einführung des neuen Kalendarsystem lautet dann ungefähr wie folgt:

Das machte Omar nachdenklich. In der Zwischenzeit, erhielt er aus dem Jemen einen Scheck für etwas Geld, der in Shaban einlösbar war. Omar dachte, dass die Praxis lediglich den Monat zu nennen, in solchen Fällen fehlerbehaft sei, da man nicht sicher sein könnte, ob der Monat sich auf das gegenwärtige oder das folgende Jahr bezöge.

Omar berief eine Versammlung ein, um die Frage einer Kalendarreform zu prüfen.

Jemand schlug vor, den römischen Kalendar zu übernehmen. Nach der Diskussion wurde der Vorschlag abgelehnt, da der römische Kalendar aus einer zu fernen Ära datiere und umständlich sei.

Als nächstes wurde in Betracht gezogen, ob man den persischen Kalendar zu übernehmen. Hormuzan erklärte die hervorstehenden Eigenschaften des persischen Kalendars namens „Mahroz“. Die übereinstimmende Meinung war, dass solch ein Kalendar nicht passend für die Muslime wäre.

Die generelle Meinung war, dass die Muslime einen eigenen Kalendar haben sollten, statt einen fremden zu übernehmen. Dies wurde dann auch vereinbart und der nächste zu betrachtende Punkt war der Zeitpunkt, von dem solch eine Ära beginnen solle.

Jemand schlug vor, dass die Ära mit dem Geburtsdatum des heiligen Propheten beginnen solle. Einige schlugen vor, dass sie mit dem Tod des heiligen Propheten beginnen solle. Ali schlug vor, dass sie mit dem Datum der Auswanderung der Muslime von Mecca nach Madina beginnen solle. Nach einer Diskussion einigte man sich auf Alis Vorschlag.

Der heilige Prophet war im Monat Rabi-ulAwwal ausgewandert, als das Jahr bereits zwei Monate und acht Tage gelaufen war. Als nächstes tauchte die Frage auf, von welchem Monat an die neue Ära starten solle.

Jemand schlug vor, dass der Kalendar mit dem Monat Rajab starten solle, da dieser Monat in der der vorislamischen Phase für heilig gehalten worden wäre. Jemand anderes schlug vor, dass Ramzan der erste Monat sein solle, da dies ein heiliger Monat für die Muslime sei. Ein weiterer Vorschlag war, dass „Zul Hajj“ der erste Monat sein solle, da dies der Monat der Pilgerfahrt sei.

Usman schlug vor, dass die neue Ära mit Muharram starten solle, da das Jahr in Arabien mit Muharran starte. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Das Datum wurde demgemäß um zwei Monate und acht Tage zurückgesetzt und der neue Hijri-Kalendar begann mit dem ersten Tag des Muharram im Jahr der Auswanderung, statt mit dem tatsächlichen Datum der Auswanderung.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3 / 5. Anzahl Bewertungen: 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

2 Gedanken zu „Shahr Ramadan – Ein neuer Ansatz – Bruder Ayman – Übersetzung Bruder Timur“

  1. Im Artikel wird Folgendes erwähnt:
    „Es ist ein verbreitetes Missverständnis, dass das Wort „shahr“ Monat bedeute. Der Begriff „shahr“ bedeutet jedoch nicht Monat. Gemäß klassischer Arabisch Wörterbücher, pflegten die Araber den Mond „shahr“ zu nennen. Nur welche Mondphase beinhaltet das Word shahr?“

    Dem kann ich so nicht zustimmen. Gemäß klassischer Wörterbücher bedeutet „shahr“ sowohl Mond als auch Monat. Wenn es für „Monat“ das Wort „shahr“ nicht gäbe, welches Wort im Arabischen hat dann die Bedeutung „Monat“?

    Auf eine Antwort bin ich sehr gespannt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert