Sechs oder acht Tage der Schöpfung: In Sure 7,54, Sure 10,3, Sure 11,7 und Sure 25,59 heißt es eindeutig, daß Gott die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschaffen hat. Aber in Sure 41,9-12, wo die Schöpfungsgeschichte im Detail beschrieben wird, machen die zusammengerechneten Tage acht aus.
Zunächst die Verse:
7/54 „Seht, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, (und) Sich alsdann (Seinem) Reich majestätisch zuwandte: Er lässt die Nacht den Tag verhüllen, der ihr eilends folgt. Und (Er erschuf) die Sonne und den Mond und die Sterne, Seinem Befehl dienstbar. Wahrlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl! Segensreich ist Allah, der Herr der Welten.“
10/3 „Wahrlich, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, (und) Sich alsdann (Seinem) Reich majestätisch zuwandte: Er sorgt für alles. Es gibt keinen Fürsprecher, es sei denn mit Seiner Erlaubnis. Dies ist Allah, euer Herr, so betet Ihn an. Wollt ihr euch denn nicht ermahnen lassen? „
11/7 „Und Er ist es, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf – und Sein Reich war auf dem Wasser -, damit Er prüfe, wer von euch die beste Tat begehe. Und wenn du sprichst: „Ihr werdet wahrlich nach dem Tode auferweckt werden“, dann werden die Ungläubigen gewiss sagen: „Das ist nichts als offenkundige Zauberei.““
25/59 „Er, Der die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, in sechs Tagen erschuf, wandte Sich alsdann Seinem Reich zu. Der Allerbarmer: Befrage über Ihn einen, der Kenntnis (von Ihm) hat.Er, Der die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, in sechs Tagen erschuf, wandte Sich alsdann Seinem Reich zu. Der Allerbarmer: Befrage über Ihn einen, der Kenntnis (von Ihm) hat.Er, Der die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, in sechs Tagen erschuf, wandte Sich alsdann Seinem Reich zu. Der Allerbarmer: Befrage über Ihn einen, der Kenntnis (von Ihm) hat.“
Aus den obigen Versen geht klar hervor, daß Himmel und Erde, sowie alles, was dazwischen ist in einem Zeitraum von sechs Tagen bzw. Zeiträumen (das arabische Wort yaum(Tag) kann auch eine Zeitperiode ohne nähere Definition meinen) erschaffen wurde.
41/9-12 „Sprich: „Leugnet ihr Den wirklich, Der die Erde in zwei Tagen schuf? Und dichtet ihr Ihm Nebenbuhler an?“ Er nur ist der Herr der Welten. Und Er gründete in ihr feste Berge, die sie überragen, und segnete sie und ordnete auf ihr ihre Nahrung in richtigem Verhältnis in vier Tagen – gleichmäßig für die Suchenden. Dann wandte Er Sich zum Himmel, welcher noch Nebel war, und sprach zu ihm und zu der Erde: „Kommt ihr beide, willig oder widerwillig.“ Sie sprachen: „Wir kommen willig.“ So vollendete Er sie als sieben Himmel in zwei Tagen, und jedem Himmel wies Er seine Aufgabe zu. Und Wir schmückten den untersten Himmel mit Leuchten (, welche auch) zum Schutz (dienen). Das ist die Schöpfung des Erhabenen, des Allwissenden.
In diesen Versen lesen wir, daß die Erde in zwei Tagen erschaffen wurde. Die Berge und die Ordnung der Nahrung geschah in vier Tagen. Die Vollendung der sieben Himmel geschah in zwei Tagen. Nun können wir ganz einfach rechnen: 2+4+2=8, womit wir einen Widerspruch hätten.
Es ist allerdings nicht ersichtlich, weswegen man annehmen sollte, daß diese drei genannten Zeiten nacheinander stattfinden müssten, zumal die Berge und die Nahrung der Erde ja Bestandteile derselben sind. Schließlich steht an keiner Stelle etwas von der „Vollendung“ der Erde – im Gegensatz zur Darstellung der Himmel. Wir stehen also vor dem Problem, daß wir gar nicht wissen, was die Erschaffung der Erde an sich beinhaltet, denn die Erde kann existieren mit und ohne Berge, mit und ohne Nahrung. Es kann durchaus sein, daß die Erde als Planet in zwei Tagen erschaffen wurde, die Entwicklung der Berge und der Nahrung auf der Erde jedoch zeitlich zusammen mit der Erschaffung des Planeten einhergeht, der Planet an sich also nach zwei Tagen existierte, bis zur Ausgestaltung der Berge und der Nahrung aber zwei weitere Tage vergingen (insgesamt vier), womit wir die folgende Rechnung hätten: 2+2+2=6.
Desweiteren wird durch den Satzbau der Verse diese Meinung noch verstärkt, denn bei den beiden Versen bezüglich Erde und Berge steht das Wort „und“ als Bindeglied, was absolut keine Reihenfolge impliziert, im Gegensatz zu dem „dann“, wenn von den Himmeln die Rede ist (wenngleich thumma an dieser stelle ebenfalls nicht notwendigerweise eine Reihenfolge andeuten muß.
Als Fazit kann man sagen, daß man bei den Versen einen Widerspruch sehen kann, wenn man dies will. Dies liegt jedoch nicht in dem Text begründet, sondern in der Sichtweise des Betrachters, da der Text an dieser Stelle beide Deutungen zuläßt.
Weitere Sichtweisen:
http://www.answering-christianity.com/six_or_eight_days.wmv
http://www.answering-christianity.com/quran/my_04.htm
http://www.answering-christianity.com/karim/i010d_rebuttal.pdf
http://www.understanding-islam.com/related/text.asp?type=article&aid=76
http://www.answering-christianity.com/quran/ma_six.htm
http://www.way-to-allah.com/themen/korankritik.html
Koranübersetzung nach Rasul.