Die Güte zu den Eltern

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Wir leben in einer Zeit, die noch immer als ein Zeitalter des sozialen Netzes gilt. Wir haben viele verschiedene Versicherungen, die uns davor bewahren, auf der Strecke zu bleiben. Tatsache ist jedoch, dass diese Netze allesamt nach und nach abgebaut werden. Schauen wir uns nur die Entwicklung der Renten an. Aber auch um Krankenversicherungen oder Pflegeversicherungen ist es schlecht bestellt. Es sieht also ganz danach aus, als ob unsere Gesellschaft die Familie neu entdecken müsste.

Eine Familie ist die beste Versicherung, die ein Mensch neben Gott haben kann, denn dieses Band bleibt ein Leben lang bestehen. Um so schlimmer, dass in der heutigen Zeit niemand mehr Verantwortung übernehmen will. Die Eltern, die sich ein Leben lang um ihr Kind sorgten werden unbequem und schließlich in ein Heim abgeschoben.

Zahlreich sind daher die Verse des Koran, die uns auffordern unsere Eltern gut zu behandeln:

Sure 4 Vers 36: „Und dienet Gott und gesellt ihm nichts (als Teilhaber an seiner Göttlichkeit) bei! Und zu den Eltern (sollt ihr) gut sein, und (ebenso) zu den Verwandten, den Waisen und den Armen, (weiter) zum verwandten und zum fremden Beisassen, zum Gefährten (der euch) zur Seite (steht), zu dem, der unterwegs ist, und zu dem, was ihr (an Sklaven) besitzt. Wer eingebildet und prahlerisch ist, den liebt Gott nicht.“ (Paret)

ان عدة الشهور عند الله اثنا عشر شهرا فى كتب الله يوم خلق السموت والارض منها اربعة حرم ذلك الدين القيم فلا تظلموا فيهن انفسكم وقتلوا المشركين كافة كما يقتلونكم كافة واعلموا ان الله مع المتقين

Sure 17 Vers 23-24: „Und dein Herr hat bestimmt, daß ihr ihm allein dienen sollt. Und zu den Eltern (sollt ihr) gut sein. Wenn eines von ihnen (Vater oder Mutter) oder (alle) beide bei dir (im Haus) hochbetagt geworden (und mit den Schwächen des Greisenalters behaftet) sind, dann sag nicht „Pfui!“ zu ihnen und fahr sie nicht an, sondern sprich ehrerbietig zu ihnen, und senke für sie in Barmherzigkeit den Flügel der Selbsterniedrigung und sag: „Herr! Erbarm dich ihrer (ebenso mitleidig), wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein (und hilflos) war!““ (Paret)

وقضى ربك الا تعبدوا الا اياه وبالولدين احسنا اما يبلغن عندك الكبر احدهما او كلاهما فلا تقل لهما اف ولا تنهرهما وقل لهما قولا كريما

واخفض لهما جناح الذل من الرحمة وقل رب ارحمهما كما ربيانى صغيرا

Der eine oder andere mag sich nun fragen, wie er diesen Anforderungen gerecht werden kann. Oftmals reicht das Geld einfach nicht, um sich eine Auszeit zu nehmen und die kranke Mutter zu pflegen. Dies ist in der Tat ein Problem unserer Gesellschaft, welches es langfristig zu lösen gilt. Daran kann jeder mitwirken, in dem er sich einbringt, denn bekanntlich ändert Gott die Situation eines Volkes nicht, so lange es sich nicht selber ändert.

Er (der Gesandte) hat Beschützer vor und hinter sich, die ihn auf Allahs Geheiß behüten. Gott verändert nichts an einem Volk, solange sie nicht (ihrerseits) verändern, was sie an sich haben. Aber wenn Gott mit einem Volk Böses vorhat, läßt es sich nicht mehr abwenden. Und sie haben außer ihm keinen Helfer. [13:11] (Paret)

له معقبت من بين يديه ومن خلفه يحفظونه من امر الله ان الله لا يغير ما بقوم حتى يغيروا ما بانفسهم واذا اراد الله بقوم سوءا فلا مرد له وما لهم من دونه من وال

Natürlich ist es schwierig, natürlich kostet es Kraft. Die Kraft jedes Einzelnen ist gefordert. Und wenn wir scheitern mögen, so ist Gott gewiss auch der Vergebende. Doch es gar nicht erst zu versuchen, die Beine hochzulegen und sich dem Schicksal zu ergeben, dass kann sich eine Person, die ihr Leben Gott widmet, nicht erlauben.

Wir dürfen nie vergessen, dass wir ohne unsere Eltern nicht das geworden wären, was wir heute sind, dass wir ohne sie kein Leben hätten, dass sie das, was Gott ihnen schenkte, mit uns teilten, sich selbst aus Liebe zurückgenommen haben, damit wir leben können.

Vielleicht ist der eine oder andere, der dies liest, selbst Mutter oder Vater und kennt die Liebe, die für die eigenen Kinder brennt, ganz sicher aber können viele derer, die dies lesen sich, glücklich schätzen Eltern zu haben. Diejenigen, die Waisen sind, wissen es vielleicht noch besser, weil sie eben keine Eltern haben. Jeder sollte sich selbst fragen, wann er seinem Vater oder seiner Mutter zuletzt eine Freude gemacht hat, wann er im Haushalt oder im Garten geholfen hat, wann er sie unterstützt hat bei ihrer schwierigen Aufgabe, aus ihr oder ihm einen tüchtigen Menschen zu machen.

Auf der anderen Seite symbolisieren die Eltern im Kleinen das, was Gott im Großen für alle Menschen ist: eine Barmherzigkeit, Richter, liebend, aber auch strafend. All dies sind Attribute Gottes, die sicherlich auch auf die Eltern zutreffen, denn auch sie sind uns gegenüber nachsichtig, lieben uns, sind gerecht und strafen uns, wenn es gar nicht mehr anders geht. All dies mit dem Ziel, uns zu wertvollen Menschen zu erziehen.

Danken wir es ihnen, danken wir es Gott, danken wir Gott für unsere Eltern, indem wir seine Gebote achten und sie gerade im Alter nicht alleine lassen.

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