Polygamie (von Kerem Adigüzel)

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Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Polygamie war eine Lebensform bis der Koran vor 1400 Jahren offenbart wurde. Als die Erde noch jung und unterbevölkert war, war Polygamie eine Form die Erde zu bevölkern. Zur Zeit des Koran war die Welt zu genüge bevölkert und der Koran setzte die ersten Grenzen gegenüber der Polygamie. Sie wird im Koran immer noch erlaubt, aber unter streng einzuhaltenden Umständen. Jeglicher Missbrauch dieser göttlichen Zulassung zieht eine strenge Bestrafung mit sich. Somit, obwohl Polygamie von Gott erlaubt wurde, wird von uns gefordert, unsere Umstände sorgfältig zu untersuchen bevor wir sagen können, dass eine bestimmte, polygame Beziehung erlaubt sei.

Unser perfektes Beispiel ist der Prophet Mohammed. Er war mit einer Frau, Khadijah, verheiratet, bis sie starb. Er hatte all seine Kinder, außer einem, von ihr. Somit genossen sie und ihre Kinder die völlige Aufmerksamkeit des Propheten so lange, wie sie miteinander verheiratet waren: für 25 Jahre. Für alle praktischen Zwecke hatte Mohammed eine Frau – vom Alter 25 bis 50. In den verbleibenden 13 Jahren seines Lebens heiratete er die alten Witwen seiner Freunde, die viele Kinder hinterließen. Die Kinder brauchten ein komplettes Zuhause mit einer Vaterfigur und der Prophet bot dies an.

Eine Vaterfigur für die Waisenkinder anzubieten ist der einzige, spezifische Umstand, der die Polygamie aus koranischer Sicht erlaubt (4:3).

Dieses perfekte Beispiel zeigt uns, dass ein Mann seine ganze Aufmerksamkeit und Loyalität seiner Frau und seinen Kindern schenken muss, um eine glückliche und gesunde Familie aufzubringen. Der Koran betont die Einschränkungen gegen die Polygamie mit sehr strengen Worten: Fürchtet ihr, sie alle nicht gleich mit Gerechtigkeit behandeln zu können, so heiratet nur eine. (4:3)

 

4:129 Ihr könnt nicht mit allen Frauen gerecht sein, auch wenn ihr euch sehr darum bemüht.

Die koranischen Einschränkungen gegen die Polygamie betonen die Möglichkeit, Gottes Gesetz missbrauchen zu können. Deswegen haben die Männer, bis sie absolut sicher sind, dass Gottes Gesetz nicht missbraucht wird, ihrer Lust zu widerstehen und müssen von der Polygamie fernbleiben. Verlangen die Umstände nicht nach einer Polygamie, so haben die Männer ihre ganze Aufmerksamkeit einer einzigen Frau und den Kindern von ihr zu schenken.

Das soziale und psychologische Wohlergehen der Kinder, besonders in Ländern, wo Polygamie verboten wird, diktieren fast ausnahmslos die Monogamie. Einige grundlegende Kriterien müssen befolgt werden, wenn eine Polygamie in Betracht gezogen wird:

  1. Sie muss Schmerz und Leiden vermindern und nicht verursachen.
  2. Wenn Sie eine junge Familie haben, ist es fast selbstverständlich, dass Polygamie ein Missbrauch wäre.
  3. Die betriebene Polygamie, um mit einer jüngeren Frau zusammen zu sein, stellt den Missbrauch von Gottes Gesetz dar (4:19).

Speziell in Kriegssituationen kann es erlaubt sein, verwitwete Frauen zu heiraten, um den Witwen und den Waisen eine ökonomische und psychologische Stütze zu sein. Zweifellos können die „Schönheiten“ der verwitweten Frauen und andere Dinge Entscheidung verändernde Faktoren sein, ob der Mann sie heiraten will oder nicht. Jedoch sollten diejenigen, welche den Mut aufzeigen, eine Polygamie zu führen, versuchen, sie alle gleich zu behandeln. Doch Vers 4:129 zeigt, dass dieses Ideal nie erreicht werden kann.

4:129 Ihr könnt mit den Frauen nicht gerecht sein, so sehr ihr es auch wünschen möget. Aber neigt euch nicht gänzlich einer zu, so dass ihr die andere gleichsam in der Schwebe lasst. Doch wenn ihr die Situation bessert und rechtschaffen seid, so ist Gott Allverzeihend, Barmherzig.

4:3 Und wenn ihr fürchtet, ihr würdet nicht gerecht gegen die Waisen handeln, dann heiratet Frauen, die euch genehm dünken, zwei oder drei oder vier. Fürchtet ihr, sie alle nicht gleich mit Gerechtigkeit behandeln zu können, so heiratet nur eine oder begnügt euch mit dem, was eure Rechte Hand besitzt. Dies ist das Optimale, damit ihr nicht übertretet.

Wir müssen hier erwähnen, dass die in den Versen 4:3,24,25,36 und 24:33,58 vorkommende Formulierung „ma malaket aymanukum“ unbedingt weiter untersucht werden muss. Vorübergehend übersetzen wir die Formulierung mit „was eure Rechte Hand besitzt“.

4:127 Man befragt dich über die Frauen. Sprich: „Durch dieses Buch belehrt euch Gott über die Frauen. Euch wird in den Versen des Buches vorgeschrieben: der (verwitweten) Frauen, die ihr zu heiraten wünscht und denen ihr ihre Rechtsansprüche an Besitz nicht geben wollt, ihre hilflosen Kinder und Waisen gerecht zu behandeln. Gott weiß über all eure guten Taten bescheid.“

Dieser Vers wurde durch die Beeinflussung der althergebrachten Lehren (Hadith und Sunna) falsch übersetzt und anstelle einer Heirat mit den verwitweten Müttern der Waisenkinder vorzusehen, eine Heirat mit den Waisenkindern erfunden und somit eine nicht im Koran vorhandene pädophile Praxis in den Koran eingebunden.

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